Filme gesehen: KW 52
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (Tři oříšky pro Popelku, Václav Vorlíček, CSSR/DDR 1973)
An diesem quarkigen Schmarnstreifen kommt man vor Weihnachten einfach nicht vorbei – vor allem, weil er in den letzten Tagen vor Heiligabend fast kontinuierlich im TV zu sehen ist. Diese alten Ostblock-Märchenverfilmungen haben aber eine entscheidende Qualität: man kann sich unfassbar gut über sie lächerlich machen – und sie dennoch auf seltsame Weise sympathisch finden.
imdb / Ganzer Film auf YouTube (auch wenn ihn keiner sehen will)
Underworld (Len Wiseman, USA/GB/HUN/DEU 2003)
Es ist die alte Geschichte vom Kampf zwischen Vampiren und Werwölfen, die in den letzten Jahren zur Genüge aufgearbeitet wurde. Ich bin mir nicht sicher, ob Underworld diesem alten Mythos vor 12 Jahren tatsächlich etwas neues und interessantes hinzufügen konnte – heute tut er das definitiv nicht mehr. In so einem Film müssen Geschichte und Figuren ja nicht unbedingt tiefgründig sein. Sein größtes Problem sind aber die öden Actionsequenzen, denen jegliche Dynamik fehlt und die damit eher nerven als zu unterhalten. Da macht es mir noch mehr Sorgen, wenn ich höre, dass dieser erste Teil im Vergleich zu den drei Nachfolgern noch ganz gut sei…
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Die zauberhafte Welt der Beatrix Potter (Miss Potter, Chris Noonan, GB/USA/IMN 2006)
Die damals noch wunderbar natürlich Renée Zellweger spielt hier die titelgebende Beatrix Potter, die wohl erfolgreichste englische Kinderbuchautorin des letzten Jahrhunderts. Das Ergebnis ist ein ergreifendes Biopic, das sich elegant zwischen Komödie, Romanze und Tragodie bewegt und die Fantasien Miss Potters erfolgreich zum Leben erweckt. Man kann diesen Film nicht wirklich angreifen – und dennoch hatte ich am Ende das Gefühl, dass etwas gefehlt hat. Vielleicht war es die Dramaturgie, die mir nicht konsequent genug war.
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Sin City (Robert Rodriguez/Frank Miller/Quentin Tarantino, USA 2005)
Ach Sin City, wie habe ich dich damals geliebt: deine Erzählstruktur, deine Figuren und allen voran deine Optik. Jetzt hast du dich erneut vor mir entkleidet – und ich muss zugeben, dass du wunderbar gealtert bist. Immer noch ziehst du mich in deinen Bann, lässt mich in diese wunderschön schreckliche Stadt voller Gewalt und nackter Haut eintauchen und immer wieder gespannt auf das nächste ästhetische Highlight warten. Nur fürchte ich, dass mir dein zweiter Teil diese Illusion ziemlich zunichte machen könnte.
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Krabat (Marco Kreuzpainter, DEU 2008)
Vorweg: ich stamme aus der Lausitz, also genau aus jenem Gebiet, in dem die Geschichte um den Zauberschüler Krabat entstanden ist und spielt. Jetzt könnte ich mich wahrscheinlich wunderbar darüber aufregen, wie sehr dieser Mythos in seiner Verfilmung verwurstet wurde. Da ich die Krabat-Sage aber als ziemlich überbewertet und überflüssig empfinde, ist mir relativ egal, welche Freiheiten sich Kreuzpainter und Co. genommen haben. (Wobei es schon irgendwie witzig ist zu sehen, wie bergig die Lausitz vor 400 Jahren anscheinend war…) Jedenfalls ist Krabat ein Film, der sich gut für einmaliges Ansehen eignet. Für mehr allerdings auch nicht, denn alle paar Minuten – und das scheint einem festen Rhythmus zu folgen – gibt es so einen uber-schlechten Moment, an dem man sich fragt, was Regisseur, Drehbuchautor und Cutter für Teile gefressen haben müssen, und der einen komplett aus der Illusion reißt.
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