Filme gesehen: KW 1 2015
Underworld: Evolution (Len Wiseman, USA 2006)
Da ist auch schon der zweite Teil der letzte Woche von mir begonnenen Underworld Quadrologie. Und ich muss zugeben, dass hier eine gewisse Steigerung zu erkennen ist. Klar: die Figuren sind immer noch Schablonen und die Story um Vampire und Werwölfe gewinnt keine Preise. Aber bei der Action hat sich einiges getan – da ist diesmal tatsächlich so etwas wie Bewegung zu erkennen. Dass Wiseman diesmal auch ausführlicher auf die Hintergrundgeschichte eingeht, tut dem Film ebenfalls gut. Dennoch bleibt er ein Fantasy-Action-Film aus der unteren Hälfte des Regals.
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Küss den Frosch (The Princess and the Frog, Jon Musker/Ron Clement, USA 2009)
Hier fangen die Zeichentrickfilme dieser Woche an. Beginnen wir mit Küss den Frosch, den ich als alter Disney-Zeichentrick-Fan seinerzeit schon im Kino genossen habe. Nun musste ich leider feststellen, dass der Film, der das Märchen um den Froschkönig elegant ins New Orleans der 20er Jahre übersetzt, leider etwas von seinem Glanz verloren hat. Sieht man aber einmal von der ganzen (und meiner Ansicht nach ziemlich unnötigen) Rassismusdebatte ab, ist Küss den Frosch aber immer noch ein sehr guter Trickfilm, der vor allem durch seine Musikeinlagen besticht, die in diesem Storykonzept mehr Sinn machen als üblich.
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Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt (Atlantis: The lost Empire, Gary Trousdale/Kirk Wise, USA 2001)
Weiter geht es mit Atlantis, der mir optisch zwar ganz gut zugesagt hat, auf erzählerischer Ebene jedoch einige Schwächen offenbart. Klar, da gibt es die ein oder andere Figur, die für das Geschehen völlig irrelevant ist und nur als Gag-Lieferant dient – aber das ist ja bei Trickfilm im Allgemeinen und Disney im Speziellen nichts ungewöhnliches. Mich störte vielmehr, dass hier auf Teufel komm raus die epischste und bildgewaltigste Stoy erzählt werden muss – komplett mit riesiegen Lavaströmen, kolossalen Steinstatuen, uralten, übermächtigen Energiequellen und diesem ganzen Zeugs. Weniger ist eben manchmal mehr.
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Der Weg nach El Dorado (The road to El Dorado, Don Paul/Eric Bergeron, USA 2000)
Da bietet sich doch dieser Film perfekt für einen Vergleich an. Wieder ein Zeichentrickfilm von Disney, wieder geht es um die Suche nach einer legendären Stadt. Was hier im Vergleich zu Atlantis aber mehr Spaß macht, sind zum einen die beiden (deutlich sympathischeren) Protagonisten, zum anderen die „simplere“ Geschichte, bei der es eben nicht um das Schicksal der ganzen Welt geht. Das Ergebnis ist gelungen, auch wenn die Songs eher deplatziert wirken.
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Hilfe! Ich bin ein Fisch (Hjælp, jeg er en fisk, Stefan Fjeldmark/Michael Hegner/Greg Manwaring, DNK/DEU/IRL 2000)
Wenn ein Zeichentrickfilm in Europa – und speziell in Deutschland – gemacht wird, kann man davon ausgehen, dass er ein reines Produkt für KInder wird. So auch hier geschehen. Irgendwann hatte ich diesen kleinen Film um drei Kinder, die durch einen Trank zu Unterwassertieren werden, schon einmal gesehen und damals hat er mir auch sicherlich gefallen. Das Ganze ist mir heute aber ein wenig zu kindgerecht, was den Film auch von den obrigen Disneywerken deutlich unterscheidet. Davon abgesehen ist es aber interessant zu sehen, dass man hierzulande nicht um Hitler-Metaphern herumkommt…
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Exit through the Gift Shop (Banksy, UK 2010)
Was ist das hier? Ein Dokumentarfilm über einen Hobbyfilmer, der zu einem wahnsinnigen Street Artist wurde? Oder eine fiktionales Werk, das sich hinter der Fassade eines Dokumentarfilms verbirgt? Man weiß es nicht so genau – und genau das macht Exit through the Gift Shop aus. Er ist authentisch, äußerst unterhaltsam, witzig und intelligent. Das ist alles was es braucht, um diesen Film großartig zu machen.
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The Expendables 3 (Patrick Hughes, USA 2014)
Der zweite Teil der Expendables-Reihe war großartig. Teil 3 hat jedoch einiges von dem Charme seiner Vorgänger verloren. Immer noch geht es um eine alternde Truppe knallharter Söldner, diesmal soll aber auch frisches Fleisch vor die Kamera treten. Dass man keinen von den vier Jungspunden kennt, ist ja noch zu verkraften. Letztlich stehlen sie aber denjenigen, die ich tatsächlich sehen will, zu viel Screentime und am Ende, wenn dann endlich all zusammenarbeiten, sind es zu viele Figuren mit zu vielen flachen Sprüchen, auf die man sich konzentrieren muss. Und dass die Computeranimationen immer auffälliger werden, ist auch nicht gerade förderlich.
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Wie der Wind sich hebt (Kaze tachinu, Hayao Miyazaki, JPN 2013)
Der letzte Film vom Meister Miyazaki musste einfach groß werden. Und ja: seine alten Stärken sind wiederzuerkennen. Gezeigt wird das Leben des Flugzeugkonstrukteurs Jiro Horikoshi anfang des letzten Jahrhunderts, der die im zweiten Weltkrieg berühmt gewordenen japanischen Zeros entwickelte. Miyazaki schafft es mit seinen (erneut) fantastischen und fantasievollen Bildern vor allem eines zu vermitteln: Liebe – sowohl zur Technik, als auch zu einer Frau. Wie der Wind sich hebt ist tief berührendes Animekino at its best – trotz einiger Längen.
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Captain America: The first Avenger (Joe Johnston, USA 2011)
Ich liebe The Avengers; die Captain America-Filme waren bis jetzt jedoch die einzigen aus Marvels Film Universum, die ich ausgelassen hatte – wohl aufgrund der (vermeintlich) lächerlichen Hauptfigur, deren Name schon ein einziger Witz ist. Aber ich muss zugeben: The first Avenger ist durchaus gelungenes Superhelden-Kino nach der üblichen Marvelformel. Klar, der ein oder andere Stunt wirkt eher peinlich als spektakulär und die Geschichte ist vollkommen berechenbar. Aber das ist einfach gutes Entertainment und vor allem eine tolle Vorbereitung auf den zweiten Teil, der sogleich folgt.
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The Return of the first Avenger (Captain America: The Winter Soldier, Anthony & Joe Russo, USA 2014)
Und hier hat Marvel erkannt, dass man so einen Stoff lieber talentierten, jüngeren und nerdigeren Regisseuren überlässt (die Russos sind u.a. verantwortlich für Community). The Return of the first Avenger ist wohl der erste Marvelfilm, der dem Niveau von The Avengers gerecht wird. Tolle Gags, grandiose Action, ein cooler Antagonist und eine Story, die ganz im Zeichen der Totalüberwachung steht. Das Ergebnis mag zwar nicht an Nolans Batman-Filme herankommen, stellt aber definitiv einen der Höhepunkte im Marveluniversum dar.
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The Last Ocean (Peter Young, NZL 2012)
Eine Dokumentation im klassischen Talking-Heads-Stil, die den übermäßigen Fischfang in der Antarktis und den Kampf einiger Naturschützer dagegen beleuchtet. Anfangs noch eine wissenschaftliche Naturdokumentation mit einigen wundervollen Bildern, wandelt sich der Film langsam aber stet zu einem reinen Appell. Und damit genau zu dem, was ich bei vielen modernen Dokus so hasse: einem politischen Agitationsinstrument – einem, wenn man so will, Propagandafilm, der darauf bedacht ist, die Meinung der Macher zu vermitteln – auch wenn diese noch so ehrenhaft sein mag – und am Ende sogar zum Werbeträger für einige Konzerne wird.
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Planet der Affen: Prevolution (Rise of the Planet of the Apes, Rupert Wyatt, USA 2011)
Den allerersten Planet der Affen habe ich vor mindestens zehn Jahren das erste und letzte mal gesehen. Insofern kann ich Prevolution für mich als Neueinstieg in die Serie verstehen, der mehr als gelungen ist. Die Geschichte um den Aufstieg des Affen Cesar zum intelligenten Anführer einer ganzen Horde ist sehr gut und spannend inszeniert (ich habe selten erlebt, dass ein einziges Wort an einer Stelle des Films so viel Wirkung haben kann), optisch ziemlich beeindruckend und (in seinem Rahmen) vor allem nachvollziehbar. Auch wenn er leider ein bisschen abrupt endet. Freue mich schon sehr auf den zweiten Teil.
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