Filme gesehen #47
Diese Woche mit Phoenix Wright – Ace Attorney, Fast & Furious 7, The Equalizer und Der Stadtneurotiker.
Phoenix Wright – Ace Attorney (Gyakuten saiban, Takashi Miike, JPN 2012)
Videospielverfilmungen sind ja so eine Sache. Wenn’s dann auch noch die Real-Verfilmung eines Anime-Anwalts-Adventures für mobile Geräte ist, ist die Skepsis umso größer. Trotz aller Zweifel wurde ich aber eines Besseren belehrt: Phoenix Wright ist tatsächlich ein guter Film, wenn man dem typisch abgedrehten, japanischen Stil auch nur irgendetwas abgewinnen kann. Die Story entspricht (in verkürzter Form) der des ersten Spiels, wobei natürlich ein wenig an Inhalt verloren geht. Aber das Ganze hat ordentlich Charme und ist vor allem wunderbar bekloppt – man schaue sich nur die Frisuren an, die denen im Original haargenau (Haha…) gleichen. Und für Nichtkenner der Vorlage gibt’s sogar eine recht spannende Krimigeschichte zu erleben.
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Fast & Furious 7 (Furious 7, James Wan, USA 2015)
Nach dem letztwöchigen F&F-Marathon hatte ich tatsächlich sehr viel Lust auf den aktuellen Teil der Reihe. Und nach einer wirklich großartigen, anfänglichen Plansequenz ist schnell klar: F&F 7 wird noch ab- und überdrehter als alle Vorgänger zusammen, was sich in den nächsten 120 Minuten auch absolut bewahrheitet. Was hier an Stunts (von denen ein angenehm großer Teil sogar handgemacht ist) und Action geboten wird, ist an Unrealismus und Absurdität kaum noch zu überbieten. Das kann – vor allem mit Unterstützung berauschender Mittel – extrem viel Spaß machen, kratzt mir persönlich aber doch ein Tick zu sehr an der Grenze zur Reizüberflutung. Beim x-ten überzogenen Stunt ist dann eben irgendwann die Luft raus. Ebenso zweischneidig ist auch die Kameraarbeit: ein paar mal kommen James Wan und seine Kameraleute mit einigen tollen Einfällen daher, zerschneiden aber vor allem die Kampfszenen extrem. Außerdem kommt mir hier Dwanye Johnson zu kurz. Trotzdem immer noch ein höchst unterhaltsamer Film, auch wenn mir der direkte Vorgänger einen Tick besser gefiel.
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The Equalizer (Antoine Fuqua, USA 2014)
Einer dieser Filme, die von der Kritik eher nüchtern aufgenommen wurden, weshalb meine Erwartungen recht gering waren. Der Plot um einen ehemaligen Killer/Superagenten, der sich ein letztes Mal beweisen muss, wurde schon 100fach durchgekaut und auch in The Equalizer wird dem nichts Neues hinzugefügt. Doch das Ergebnis ist stimmig, denn zum einen füllt Denzel Washington seine Rolle wieder sehr gut aus, zum anderen ist das Ganze höchst stimmig, atmosphärisch und vor allem konsequent und knallhart inszeniert. Da verschmerzt man auch diese eine unerträgliche „Coole Jungs gucken nicht nach Explosionen“-Szene und die Tatsache, dass die Figuren allesamt Klischees sind. Kein Meisterwerk, aber immer noch gut.
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Der Stadtneurotiker (Annie Hall, Woody Allen, USA 1977)
Nächste Beichte: Mein erster Woody Allen-Film. Und der ist exakt so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Mr. Allen spielt sich vermutlich im Prinzip selbst und ist dabei höchst unsympathisch, berichtet mit viel Witz und gelegentlichen Durchbrüchen der vierten Wand von seinen Macken, Beziehungen und seinem Liebesleben und packt das alles in viele kleine, isolierte Szenen mit sehr guten bis brillanten Dialogen. Dabei ist diese pseudoakademische Hipster-Attitüde Allens stellenweise verdammt anstrengend (auch wenn er das wahrscheinlich selbst weiß), das Ende entschädigt aber auf ganzer Linie.
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