Filme gesehen #48
Wegen der Veröffentlichung von Metal Gear Solid V: The Phantom Pain in dieser Woche nur mit drei kurzen Filmen: Nicht auflegen!, Still Alice und Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben.
Nicht auflegen! (Phone Booth, Joel Schumacher, USA 2002)
Ein Kammerspiel der besonderen Sorte: Ein hochstaplerischer PR-Agent wird von einem anonymen Anrufer mittels Gewehr in einer Telefonzelle festgehalten und zum Geständnis seiner Verfehlungen gezwungen. Nicht nur darf Colin Farrell hier beweisen, dass er ein echt guter Schauspieler sein kann, das Ganze wartet auch mit einer extrem intensiven Spannung auf und komprimiert diese gekonnt innerhalb von eineinhalb Stunden. Die Auflösung fällt dann leider etwas ernüchternd aus, das tut der Klasse von Nicht auflegen! aber keinen Abbruch.
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Still Alice – Mein Leben ohne Gestern (Still Alice, Richard Glatzer/Wash Westmoreland, USA/FRA 2014)
Das Alzheimer-Drama über eine Linguistik-Professorin bekam vor allem durch Julianne Moores Oscar-Auszeichnung große Aufmerksamkeit – und das durchaus zu Recht. Sie bringt den schleichenden geistigen Verfall ihrer Figur perfekt und absolut nachvollziehbar auf die Leinwand. Meine Befürchtung, dass Still Alice möglicherweise ein wenig überdramatisiert wirken könnte, ist glücklicherweise nicht eingetroffen, denn tatsächlich sensibilisiert der Film für das Thema und macht deutlich, wie schwer es einerseits für die Betroffenen, andererseits vor allem für die Angehörigen ist, mit dieser Krankheit zurechtzukommen. Zudem bietet der Film eine Rede, die locker in die Top 10 der besten Film-Ansprachen einziehen dürfte.
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Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (Dr. Strangelove or: How I learned to stop worrying and love the Bomb, Stanley Kubrick, UK 1964)
Neben 2001, Full Metal Jacket und Shining geht dieser Film vielleicht ein wenig unter, dabei könnte man ihn eigentlich als Kubricks heimliches Meisterwerk bezeichnen. Mitten im Kalten Krieg veröffentlicht nimmt Dr. Seltsam den Geist der damaligen Zeit perfekt aufs Korn und verwirklicht die Bedrohung der globalen, nuklearen Vernichtung in einer herrlichen Satire. Angenehm ist dabei nicht nur die kompakte Laufzeit von gerade einmal 94 Minuten, sondern auch der Humor, der mein Zwerchfell perfekt trifft: Figuren, Dialoge und Situationen sind wunderbar bekloppt, ohne albern zu sein. Großartiger Film, der kein bisschen gealtert ist.
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