Filme gesehen #53
Diese Woche mit seichter Unterhaltung: Footloose, Pain & Gain, Kein Ort ohne dich, Unbreakable – Unzerbrechlich und Persepolis.
Footloose (Craig Brewer, USA 2011)
Mutet zunächst wie ein typischer Tanzfilm an, ist aber „nur“ ein Coming of Age-Film, bei dem es ums Tanzen geht. New Yorker Junge zieht in ein Südstaatenkaff, in dem Feiern für Jugendliche verboten wurde. Story und Figuren sind Klischees der übelsten Sorte und nicht einmal die wenigen Tanzszenen sind in irgendeiner Hinsicht spektakulär. Dass man mit einem naivem und ziemlich banalem Film rechnen muss, wenn der von MTV produziert wurde, ist schon klar. Aber Footloose ist in seiner Gesamtheit noch egaler als der sprichwörtliche Reissack, der in China umfällt.
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Pain & Gain (Michael Bay, USA 2013)
Und noch was vollkommen Banales, möchte man meinen, wenn man „Michael Bay“ liest. Pain & Gain erzählt die (angeblich) wahre Geschichte dreier kleinkrimineller Bodybuilder, die sich bei ihren Aktivitäten absolut dilettantisch anstellen. Allerdings muss man zugeben, dass sich Bays Inszenierung mit dieser Grundidee perfekt verträgt. Die Regiearbeit des Transformers-Machers scheint einigermaßen zu funktionieren, wenn seine Figuren mal nicht pseudo-cool, sondern offenkundige Idioten sind – und wenn die Story kein weltumspannendes Epos, sondern nur eine Kleinganovengeschichte ist. Kein Meisterwerk, aber extrem gute Unterhaltung.
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Kein Ort ohne Dich (The Longest Ride, George Tillman Jr., USA 2015)
Bei Nicholas Sparks-Verfilmungen gilt: Kennste eine, kennste alle. Und so liefert auch dieser Film, der unter dem furchtbaren deutschen Titel Kein Ort ohne dich firmiert, nicht eine einzige frische Idee. Wieder mal gibt es es zwei parallele Handlungen (je eine Liebesgeschichte eines jüngeren und eines älteren Paares), eine total „romantische“ Strandszene und ein vollkommen absurdes Happy End. Reines Wohlfühlkino, aber das von der sehr schmierigen Sorte und damit nicht meins ist.
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Unbreakable – Unzerbrechlich (Unbreakable, M. Night Shyamalan, USA 2000)
Bruce Willis überlebt als einziger Passagier ein Zugunglück und stellt bald fest, dass er anscheinend noch niemals krank oder verletzt war. Gelungener Mysterythriller, der sich selbst als „realistische“ Comic-Verfilmung versteht, dabei angenehm bodenständig aber dennoch spannend und fesselnd ist. Neben The Sixth Sense definitiv einer der besten Filme Shyamalans.
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Persepolis (Persépolis, Marjane Satrapi & Vincent Paronnaud, FRA 2007)
Dass Zeichentrick nur was für Kinder ist, ist leider immer noch ein weitverbreiteter Irrtum. Persepolis, der die wendungsreiche Lebensgeschichte der iranischen Regisseurin erzählt, ist zwar kein krasses Gegenbeweis dafür. Aber er zeigt, dass auch ernste und sehr ergreifende (politische) Themen locker und mit einer kindlichen Mentalität erzählt werden können, ohne dabei eine ältere Zielgruppe auszuschließen. Für Kinder unter 12 ist Persepolis jedenfalls nicht geeignet, schifft jedoch – trotz ähnlichen Inhalts – elegant an der Melancholie und Schwere eines Waltz with Bashir vorbei. Toller Film, der ebenso lehrreich und berührend wie unterhaltsam ist.
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