Filme gesehen #56
Diese Woche mit vier eher durchwachsenen Filmen: Three Kings, Zurück in die Zukunft 3, The Congress und Trick ‚r Treat.
Three Kings – Es ist schön König zu sein (Three Kings, David O. Russel, USA 1999)
Three Kings ist ein Musterbeispiel für einen enttäuschenden Film. Denn er fängt extrem gut an: nach den ersten 20 Minuten hat man das Gefühl, hier eine frische Kriegssatire serviert zu bekommen. Vier US-Soldaten (darunter George Clooney, Mark Wahlberg und Ice Cube) versuchen da, am Ende des Zweiten Golfkriegs ihren Profit aus dem Chaos zu schlagen. Dann aber versickert die anfängliche Frechheit allmählich und Three Kings wird zu einem simplen Post-Vietnam-Kriegsfilm, der die üblichen Themen und Klischees bedient. Und während der letzten halbe Stunde fragt man sich dann nur noch, wann das alles endlich zu Ende ist.
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Zurück in die Zukunft 3 (Back to the Future Part III, Robert Zemeckis, USA 1990)
Letzte Woche musste ich feststellen, dass ich Teil 2 offenbar noch nie wirklich gesehen hatte, bei Zurück in die Zukunft 3 war ich mir da hingegen sicher. Nun also den Abschluss der Trilogie nachgeholt und auch hier stimme ich mit der geläufigen Meinung überein: Teil 3 ist ein okayer, aber kein überragender und damit auch kein wirklich würdiger Abschluss dieser Reihe. Vor allem lässt er die grandiose Dynamik des direkten Vorgängers vermissen und das tut ihm alles andere als gut.
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The Congress (Ari Folman, ISR/DEU/POL/LUX/BEL/FRA 2013)
Ari Folmans Waltz with Bashir war ein Film, der vor allem so großartig war, weil er Realität und Zeichentrick gekonnt miteinander vermischte. Bei The Congress hat Folman erneut einen Versuch in diese Richtung gewagt und präsentiert uns eine Story, in der Schauspieler neuerdings digitalisiert werden. Robin Wright spielt sich dabei selbst und in der ersten dreiviertel Stunde ist The Congress auch ein sehr guter Film. Dann nimmt er aber plötzlich eine dermaßen krude Wendung, dass man ihm kaum noch folgen kann. Folman verliert sich in seinen eigenen Gedanken und lässt uns mit einer seltsamen Mischung aus Familiendrama, Gesellschafts- und Digitalisierungskritik, aus Dystopie und Utopie alleine. Dieser Film ist wie ein Rätsel, das zwar unbedingt gelöst werden möchte, aber keinerlei Anstalten macht, dafür mal eine konkrete Aufgabenstellung zu liefern.
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Trick ‚r Treat – Die Nacht der Schrecken (Trick ‚r Treat, Michael Dougherty, CAN/USA 2007)
Wurde mir irgendwann mal als „optimaler Halloween-Film“ empfohlen und prinzipiell ist er das auch: zum einen geht es um Halloween, zum anderen werden hier die populärsten Tropes des Horrorfilm-Genres abgefrühstückt. Trick ‚r Treat ist ein Mashup, das aus fünf leicht miteinander verknüpften Geschichten besteht und dabei eher absurd albern als tatsächlich gruselig ist. Eine absurde Wendung jagt die nächste und bis auf ein, zwei recht peinliche Szenen ist das auch ziemlich unterhaltsam. Aber das ist es halt auch: Trick ‚r Treat ist vielleicht ein optimaler Film für eine Halloween-Party, auch aufgrund seiner Laufzeit von gerade einmal 80 Minuten – aber wer sich gruseln möchte, ist hier an der vollkommen falschen Adresse.
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