Filme gesehen #61
Diese Woche mit The Cabin in the Woods, Das Fenster zum Hof, Die Wutprobe, Citizenfour, Slow West und Hotel Transsylvanien.
The Cabin in the Woods (Drew Goddard, USA 2012)
Ich hatte bei Cabin in the Woods ja eigentlich mit einem soliden bis guten Horrorfilm nach typischem Teenies-machen-Urlaub-in-der-Wildnis-Muster gerechnet. Dann aber wird daraus allmählich etwas ganz anderes, etwas, was dem Versuch einer Dekonstruktion des Genres recht nahe kommt. Der Begriff „Parodie“ drängt sich ebenfalls auf, denn Cabin in the Woods ist stellenweise verdammt witzig, ohne jedoch albern zu sein. Das Ende lief dann – im positiven Sinne – völlig aus dem Ruder und ließ mich ziemlich perplex zurück. Einzig die mäßigen Specialeffects reißen einen ein wenig heraus. Immerhin aber beweist Cabin in the Woods, dass man im Horrorgenre durchaus noch frische Geschichten erzählen kann – oder zumindest altbekannte Geschichten auf eine frische Art und Weise.
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Das Fenster zum Hof (Rear Window, Alfred Hitchcock, USA 1954)
Wieder ein Hitchcock-Klassiker und wieder ein Exemplar, das im Gegensatz zu Die Vögel gut gealtert ist. Die Story um einen Fotografen, der, durch eine Verletzung zum Nichtstun verdammt, auf die Fährte eines Mordes in der Wohnung gegenüber kommt, mag (besonders am Anfang) seine Längen haben. Das hochspannende Ende reißt das aber problemlos raus. Außerdem spielt die wunderschöne Grace Kelly mit…
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Die Wutprobe (Anger Management, Peter Segal, USA 2003)
Adam Sandler plus Jack Nicholson. Macht man sich klar, für was diese beiden Schauspieler stehen, dann kann man sich bereits ausmalen, was in Die Wutprobe so alles passieren wird. Ruppige, meist flache Gags, von denen die eine Hälfte zündet und die andere komplett versandet. Schrille bis schrullige Figuren, von denen die eine Hälfte nervt und die andere richtig schön bekloppt ist. Eine typische Kombo aus Comedy und Romanze, die man aber nicht wirklich als RomanticComedy bezeichnen will. Eine absolut pathetische Rede am Ende des Films. Und zwischendurch immer wieder ein Jack Nicholson, der wie ein kleiner Diamant zwischen jeder Menge Geröll herausblitzt. Also leider sehr viel Adam Sandler plus ein bisschen Jack Nicholson. Das Endergebnis ist ganz ordentlich, aber auch nicht mehr.
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Citizenfour (Laura Poitras, USA/DEU 2014)
Von einer oscarprämierten Dokumentation darf man einiges erwarten. Doch nach dem Ende von Citizenfour beschleicht einen das Gefühl, der Film hätte seine Auszeichnung nur aus Gründen der Solidarität mit Edward Snowden bekommen. Denn trotz seiner höchst brisanten und relevanten Thematik sowie seiner zweifellos lobenswerten Absichten ist Citizenfour einfach kein guter Film, sondern lediglich eine ziemlich trockene und ermüdende Reportage über die Veröffentlichungen des Whistleblowers. Journalistische Objektivität in allen Ehren, aber diese Story hätte es verdient, wesentlich interessanter und spannender aufgearbeitet zu werden.
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Slow West (John Maclean, UK/NZL 2015)
Dass eine so nüchterne Machart bei anderen Themen und Filmen jedoch durchaus wirken kein, beweist der End-Western Slow West, einer der vielen großartigen Michael Fassbender-Filme des Jahres 2015. Hier versucht ein junger Schotte seiner großen Liebe in den Westen der USA zu folgen und gerät dabei in allerlei absurde und haarsträubende Situationen. Slow West versprüht immer wieder einen dezenten Tarantino- und v.a. Cohen-Brothers-Charme, ohne jedoch zum erkennbaren Abklatsch zu werden – und wartet zudem mit einem fantastischen Finale auf. Eine kleine, wunderschöne Perle des laufenden Kinojahres.
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Hotel Transsylvanien (Hotel Transylvania, Genndy Tartakovsky, USA 2012)
Adam Sandler, die zweite. Worum es in Hotel Transsylvanien geht, das sollte nach der großangelegten Promokampagne zum diesjährigen zweiten Teil klar sein: Ein Animationsfilm über ein Hotel für sämtliche Monster dieser Welt. So richtig will der Film aber nicht zünden. Trotz einer ganzen Wagenladung skurriler Figuren gibt es kaum kreative Gags, die Musikeinlagen sind Fremdscham pur und überhaupt ist der Animationsstil leider nicht mein Ding. Ja, ich weiß, Hotel Transsylvanien soll vor allem den Kleinen gefallen. Aber die Leute von Pixar bekommen’s doch auch hin…
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