Worst of 2015: Meine Flop 5 des Kinojahres

Das Jahr geht zu Ende und das kann natürlich nur eines bedeuten: Jahresrückblicke! Bevor es in den nächsten Tagen meine Top 10 Filme des Jahres gibt, präsentiere ich euch heute erst mal meine fünf größten Flops bzw. Enttäuschungen des Kinojahres 2015.
5. Victoria (Sebastian Schipper, DEU 2015)
Um das klarzustellen: Victoria ist kein schlechter Film. Auf handwerklicher und schauspielerischer Ebene ist das Ding zweifellos eine Meisterleistung – selbst, wenn sich möglicherweise ein oder zwei unsichtbare Schnitte eingeschlichen haben. Und ich hätte mich gefreut, wenn er zu den Oscars zugelassen worden wäre. Mein Problem mit diesem Film lag aber vielmehr in der gewaltigen Differenz zwischen meinen Erwartungen und dem tatsächlichen Kinobesuch. Victoria ist eben – wie von vielen Kritikern behauptet – keine atemberaubende Achterbahnfahrt, sondern ein ruhiges, stellenweise gar ermüdendes Porträt einiger Jugendlicher in einer schicksalhaften Nacht in Berlin. Es ist nach wie vor wahr: Don’t believe the hype.
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4. Jupiter Ascending (Andy & Lana Wachowski, USA 2015)
Hier liegt der Fall gänzlich anders: Ich hatte nichts erwartet und genau das habe ich bekommen. Es ist schon traurig zu sehen, wie die Wachowskis mit Jupiter Ascending versuchen, an alte Matrix-Zeiten anzuknüpfen und dabei so kläglich scheitern. Denn herausgekommen ist eine Trashparade sonder gleichen, mit einem Channing Tatum, der kaum peinlicher aussehen, und einem Eddie Redmayne, der kaum peinlicher schauspielern könnte. Die miserablen Specialeffects und Kulissen sowie ein unfassbar beklopptes Script tun ihr übriges.
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3. John Wick (Chad Stahelski, USA 2014)
Unter den vielen negativen Stimmen zu John Wick gab es wenigstens eine Handvoll, die die Action lobten. Das Problem in diesem Fall: Nach wenigen Minuten hat man sich daran bereits satt gesehen. Und dann hat John Wick bis auf überflüssige Twists und ein paar extrem schlechte Momente nichts mehr zu bieten. Keanu Reeves scheint endgültig in das selbe Loch, wie die Wachowskis gefallen zu sein.
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2. Chappie (Neill Blomkamp, USA/MEX 2015)
District 9 ist für mich nach wie vor ein absolut genialer und frischer Film. Nach der Enttäuschung durch Elysium ließ Chappie wieder Hoffnung aufkeimen, dass Neill Blomkamp zu seiner Klasse zurückfinden würde. In der ersten Hälfte gelingt ihm das auch – dann aber klappt Chappie urplötzlich ab und lässt einen am Ende bestenfalls mit gemischten Gefühlen zurück. Ein Musterbeispiel für einen Film, der eine tolle Prämisse nicht auszuerzählen weiß.
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1. Fack Ju Göhte 2 (Bora Dagtekin, DEU 2015)
Müsste man Fack Ju Göhte 2 in einem Satz zusammenfassen, dann wäre das: „Chantal, halt die Fresse!“ Nachdem mir der erste Teil trotz anfänglicher Verweigerung letztlich doch irgendwie ganz gut gefallen hatte, lieferte man 2015 also die unvermeidbare Fortsetzung und damit zugleich meine persönliche Niete des Jahres ab. Der Humor ist nochmal eine ganze Spur debiler und das bis zur Unerträglichkeit. Und der Geschichte merkt man leider nur zu gut an, dass sie um die Schauplätze herum geschrieben wurde – nicht umgekehrt. Fack Ju Göhte 2 ist damit ein Musterbeispiel für eine Fortsetzung, die alles falsch macht und vollkommen überflüssig ist.
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