Filme gesehen #64
Gesundes Neues! Auch im neuen Jahr geht es mit meinem wöchentlichen Report weiter. Zum Jahreswechsel gibt es diesmal Irreversibel, Memento, R.E.D. 2, Die Queen und Zwei vom alten Schlag.
Irreversibel (Irréversible, Gaspar Noé, FRA 2002)
Kategorie „Skandal-Film“, auch wenn ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum. Zwar bietet Irreversibel zwei Szenen, die einem ziemlich auf den Magen drücken, aber mal ehrlich: Es gab auch schon vor 2002 härteres. Das eigentliche, herausstechende Merkmal des Films ist deshalb seine Erzählstruktur. Sämtliche Szenen, allesamt beeindruckende Plansequenzen, sind chronologisch rückwärts angeordnet. Das Problem: das wirkt wie ein Gimmick und trägt nicht zur Geschichte um Liebe, Drogen, Gewalt und Rache bei. Ob vorwärts oder rückwärts hätte bei diesem Film kaum einen Unterschied gemacht.
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Memento (Christopher Nolan, USA 2000)
Wie man es besser macht, zeigt Mr. Nolan in diesem Kult-Klassiker, den ich endlich nachgeholt habe. Die Erzählstruktur unterscheidet sich ein wenig von Irreversibel – hier laufen nämlich zwei Erzählstränge, einer von vorne und einer von hinten, aufeinander zu. Das tolle ist jedoch, dass es sich hierbei eben nicht um ein Gimmick handelt, sondern dass dieses Konzept die Gedächtnisprobleme der Hauptfigur gekonnt widerspiegelt. Erzählung und Erzähltes arbeiten miteinander zusammen, um eine packendes, filmisches Rätsel zu bilden. Klasse Film und ein postmodernes Meisterstück filmischer Erzählkunst.
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R.E.D. 2 – Noch Älter. Härter. Besser. (RED 2, Dean Parisot, USA 2013)
Vom ersten Teil von R.E.D., diesem Action-Agentenfilm mit den alten Knackern, ist mir kaum noch etwas im Gedächtnis geblieben, was ja prinzipiell kein gutes Zeichen für einen Film ist. Und doch kann ich mich erinnern, dass ich ihn eigentlich recht gut fand. Mit R.E.D. 2 ist es jetzt so, dass ich ihn eher recht schlecht finde. Ein paar brauchbare Gags sind dabei, aber dieser Film lebt fast ausschließlich von seinen Figuren bzw. den halbgroßen Namen, die der Cast zu bieten hat. Davon abgesehen ist alles bestenfalls durchschnittlich: die Geschichte, die Action, die Effekte, die Dramaturgie, die Logik. Auch von R.E.D. 2 wird mir wohl nichts im Gedächtnis bleiben.
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Die Queen (The Queen, Stephen Frears, UK/FRA/ITA/USA 2006)
Einer dieser Filme, die gut gemacht sind, aber deren Thema mich leider überhaupt nicht tangiert. Ich persönlich bin ja ein Anti-Fan sämtlicher Royals und deshalb kann ich mich für die Geschichte um die familiäre und öffentliche Krise der britischen Queen rum um den Tod Dianas überhaupt nicht begeistern oder auch nur interessieren. Wie gesagt, The Queen ist kein schlechter Film, der allerhöchsten mit einigen Längen zu kämpfen hat. Aber eben nichts für mich.
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Zwei vom alten Schlag (Grudge Match, Peter Segal, USA 2013)
Boxen ist da schon eher mein Ding. Und wenn dann auch noch ein alter Sylvester Stallone und ein noch viel älterer Robert DeNiro in einem ziemlich witzigen und viel zu späten Quasi-Mash-Up von Wie ein wilder Stier und Rocky in den Ring steigen, dann bin ich aber sowas von dabei. Umso trauriger ist es, dass der Sport hier (mal wieder) nur die Grundlage für die persönlichen und familiären Dramen der Figuren ist. Und am Ende, wenn es dann endlich an’s Eingemachte geht, wird man mit einem Kampf abgespeist, der wie eine Schulhofprügelei aussieht. Und gerade diesen beiden Legenden in keinster Weise gerecht wird.
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