Filme gesehen #65
Die erste richtige Woche des Jahres bringt drei gute und zwei miese Filme mit sich: Der letzte Kaiser, Fargo, Tomb Raider 1 & 2 und Mission: Impossible – Rogue Nation.
Der letzte Kaiser (The Last Emperor, Bernardo Bertolucci, GBR/FRA/ITA1987)
Monumentales Historiendrama und Biopic. Ausgezeichnet mit 9 Oscars. Der letzte Kaiser ist einer dieser ganz großen Filme, die man sich problemlos ansehen kann. Und sollte. Denn einerseits wird die Lebensgeschichte des letzten chinesischen Kaisers, der bereits als Zweijähriger dazu ernannt wird, so detailliert dargelegt, dass man einiges über die Kultur und Geschichte Chinas lernt – auch wenn dieser Film im Westen produziert wurde. Andererseits ist er eine ästhetische Wucht: wie hier vor allem mit Farben operiert wird, wie ein langsamer Wechsel von Gelb zu Rot zu Grün zu Grau stattfindet, ist ein Paradebeispiel für die Wirkung von Farben im Film.
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Fargo – Blutiger Schnee (Fargo, Joel Cohen, UK/USA 1996)
Als Vorbereitung für die hochgelobte Serie wollte ich nun endlich einmal diesen Film nachholen. Hey, es ist ein Cohen-Film, es darf also mit einer ordentlichen Geschichte, skurrilen Figuren und subtiler Situationskomik gerechnet werden. Diese Erwartungen erfüllt Fargo auch, doch leider konnte er mich nicht ansatzweise so begeistern wie The Big Lebowski oder Falling Down. Dabei ist tatsächlich alles notwendige vorhanden: eine (angeblich vollkommen wahre) Krimistory, ein unverbrauchtes Setting in einer verschneiten, nordamerikanischen Kleinstadt und unfähige Polizisten, die auf noch unfähigere Kleinkriminelle treffen. Nettes Ding, aber eines der weniger herausragenden Werke im Œuvre der Cohens.
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Lara Croft: Tomb Raider & Lara Croft: Tomb Raider – Die Wiege des Lebens (Lara Croft: Tomb Raider & Lara Croft: Tomb Raider – The Cradle of Life, Simon West & Jan De Bont, USA/DEU/UK/JPN 2001 & 2003)
Hin und wieder gibt es diese Filme, bei denen man sich bereits nach wenigen Minuten fragt, wieso man sich so etwas freiwillig antut. Mit den beiden Verfilmung der Videospielreihe Tomb Raider, die wiederum auf Indiana Jones basiert, hat Angelina Jolie zwar eine ihrer charakteristischsten Rollen bekommen, was hinsichtlich des ganzen Rests allerdings jeglichen Wert verliert. Tomb Raider ist als Blockbuster getarnter Trash, dessen Plotlöcher einem förmlich ins Gesicht springen. Gelegentlich ist das ganz unterhaltsam, viel öfter aber unfreiwillig komisch und lächerlich. Und zudem noch mit einem Ende versehen, das vollkommen aus dem Ruder läuft. Teil 2 funktioniert nach der selben Formel, potenziert das Ganze aber nochmal. Heißt: ein wunderbar hanebüchen-bekloppter Hauptteil und ein Ende, das man gänzlich in die Tonne treten kann. Danke für den schönen Trashfilm-Abend.
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Mission Impossible: Rogue Nation (Christopher McQuarrie, USA 2015)
Groß war der Lobgesang zu M:I 5 Mitte des letzten Jahres. Nach dem äußerst guten vierten Teil erwartete ich deshalb Großes von Rogue Nation – zumindest gute Unterhaltung. Das kann man dem Film auch keinesfalls absprechen. Die Stunts sind mal wieder große Klasse (Tom Cruise halt), die Action ist wunderbar inszeniert und geschnitten. Besonders die Verfolgungsjagd in der Mitte des Films erreicht schon fast die Klasse von The Raid 2. Der Humor stimmt auch, die technischen Spielereien schwanken zwischen „cool“ und „Schwachsinn“, die Story ist eher so lala. Mission: Impossible 5 ist zweifelsfrei ein guter Agenten-Action-Film. Doch fehlte ihm das letzte Quäntchen, um mich wirklich begeistern zu können. Wo genau das verloren gegangen ist, kann ich leider nicht sagen.
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