Filme gesehen #69
In dieser Woche ohne erkennbare Gemeinsamkeit zwischen allen vier Filmen, stattdessen ein buntes Potpourri: James Bond – Im Geheimdienst Ihrer Majestät, Der große Crash – Margin Call, Harry und Sally und Sicario.
James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät (On her Majesty’s Secret Service, Peter R. Hunt, UK 1969)
Schichtwechsel, wenn auch nur für einen Film: George Lazenby nimmt im sechsten Bond-Film Sean Connery die ikonischste Geheimagentenrolle der Welt ab und sorgt damit für den ersten Bond-Film, bei dem ich mich extrem gelangweilt habe. Bonds Outfits sind ebenso furchtbar wie die Actionszenen, die so schnell und wirr geschnitten sind, dass einem dabei schlecht werden könnte. Die Story kann auch nichts reißen, die Logiklöcher sind leider viel zu offensichtlich. Im Kern eigentlich ein solider Bond, aber irgendwie mangelhaft ausgeführt. Bring back the Connery!
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Der große Crash – Margin Call (Margin Call, J.C. Chandor, USA 2011)
Margin Call ist trotz gleicher Thematik das genaue Gegenteil von The Wolf of Wallstreet: ruhig, man möchte fast sagen: seriös und deprimierend, bodenständig. Angenehm, dass sich das Ganze dabei nicht auf die Aussage „Alle Bänker sind gierige Arschlöcher“ beschränkt, sondern einen halbwegs authentischen Blick hinter die Kulissen der letzten großen Wirtschaftskrise wirft. Die Welt ist eben doch komplizierter, als man oftmals glauben mag. Zwar muss man sich stellenweise dazu zwingen, dem Geschehen noch zu folgen, das Star-Ensemble und das bittersüße Ende entschuldigen dafür aber auf voller Linie.
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Harry und Sally (When Harry met Sally…, Rob Reiner, USA 1989)
Classic. Vermutlich war Harry und Sally eine der ersten Romantic Comedies im modernen Sinne. Und eine großartige. Zwar fragt man sich die ganze Zeit, wie Billy Crystal jemals als attraktiver Womanizer durchgehen konnte und das Ganze läuft – natürlich – nach Drehbuchschablone. Aber man sieht sämtlichen Pärchen des Films einfach gerne zu. Der Humor zündet noch immer. Nebenbei werden Mode und Trends dreier Jahrzehnte abgefrühstückt. Und vor allemgelingt es Rob Reiner, dabei kaum kitschig zu sein. Allein deswegen schon lohnenswert.
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Sicario (Denis Villeneuve, USA 2015)
Hatte ich leider im Kino verpasst, was ob der durchweg überragenden Kritikerstimmen umso schmerzvoller war. Nun also die BluRay gekauft und voller Spannung in den Player geworfen. Seit Prisoners und dem grandiosen Die Frau, die singt bin ich von Denis Villeneuves Fähigkeiten als Filmemacher mehr als überzeugt. Leider bin ich aber ein weiteres mal Opfer meiner Erwartungen geworden. Denn Sicario hat zwar zweifellos seine Qualitäten – die Anspannung in einigen Momenten ist zum Ins-Kopfkissen-Beißen stark, die Landschaftsaufnahmen sind großartig und das Finale ist sowohl ästhetisch als auch erzählerisch brillant. Und doch hat Sicario gerade in der Mitte einige Längen und wirkt ein ums andere mal leider ein wenig zäh. Ohne Frage ein sehr guter Film, dessen Präsenz in diversen Top-10-Filme-2015-Listen ich aber nicht ganz nachvollziehen kann. Top-20 aber gerne.
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