Filme gesehen #75
Diese Woche mit drei empfehlenswerten Filmen und einer generischen Fantasy-Roman-Verfilmung. James Bond – Leben und sterben lassen, Die Chroniken von Narnia 1, Der Marsianer und Rush – Alles für den Sieg.
James Bond 007 – Leben und sterben lassen (Live and let die, Guy Hamilton, UK 1973)
Wachablösung für Sean Connery, und der Neue – Roger Moore – macht dabei einen deutlich besseren Job als der dröge George Lazenby im Vor-Vorgänger. Leben und sterben lassen hat nicht nur einen verdammt geilen Titelsong, sondern mit New Orleans und der Karibik auch ein angenehm frischen Szenario zu bieten. Bond bekommt es diesmal mit einem Drogenkartell und Voodoo-Priestern zu tun, was zuweilen ein wenig rassistisch anmutet, aber sehr gut und spannend umgesetzt ist. Lediglich die letzte Verfolgungssequenz ist, trotz toller Umsetzung, ein ganzes Stück zu lang – aber das sind solche Szenen ja immer.
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Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia (The Chronicles of Narnia: The Lion, the Witch and the Wardrobe, Andrew Adamson, USA 2005)
Erfolg lockt Nachahmer. So ist es heute und so war es auch schon bei Harry Potter. Einer dieser Nachahmer im damaligen Hype waren (meiner Wahrnehmung nach) die Verfilmungen der Chroniken von Narnia – eine Trilogie, die mich nie auch nur einen Hauch interessiert hat. Die gute Nachricht: Der König von Narnia ist nicht so grauenhaft, wie es befürchtet hatte. Die schlechte: er ist damit immer noch kein guter Film. Handlung: vier Geschwister durchqueren ein kunterbuntes CGI-Land mit allerlei sprechenden Tieren und Fabelwesen, geraten in einen Krieg zwischen Löwe und Eishexe und bekommen vom Weihnachtsmann Waffen geschenkt. Narnia mangelt es vor allem an sympathischen Hauptfiguren (typische Hollywood-Kids), echter Dramatik (vorhersehbar as hell und absolut harmlos) und frischen Ideen (Klischees ohne Ende). Ich werd mir wohl oder übel auch noch die beiden Fortsetzungen ansehen, vielleicht ist da ja Besserung in Sicht…
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Der Marsianer (The Martian, Ridley Scott, USA 2015)
Zweite Sichtung und kein bisschen schlechter (oder besser) als im Kino: Ridley Scotts Marsianer ist nach wie vor ein guter, äußerst unterhaltsamer Science-Fiction-Film (mit Betonung auf Science) und ein absoluter Crowd-Pleaser. Das liegt vor allem an Matt Damon, der es schafft, diesen Film mit seinem Schauspieltalent und einer Menge Humor beinahe allein zu tragen, und dabei tatkräftige Unterstützung von Hollywoods A- und B-Riege erhält. Unangenehm aufgefallen ist mir dieses Mal allerdings Donald Glover. Dessen Charakter wirkt dann doch recht überflüssig und nicht ganz durchdacht. So gern ich dieses Multitalent auch sehe, aber diese Figur hätte es wirklich nicht gebraucht.
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Rush – Alles für den Sieg (Rush, Ron Howard, UK/DEU 2013)
Die Formel 1 ist ein unbegreifliches Phänomen für mich. 70 Runden im Kreis, alle Wagen gleich – es ist mir ein Rätsel, wie man sich dafür begeistern kann. Nach Rush bin ich der Lösung dieses Rätsels aber ein Stück näher gekommen, denn was Ron Howard aus der Geschichte der beiden F1-Rivalen Niki Lauda (ein grandioser Daniel Brühl) und James Hunt (ein sehr guter Chris Hemsworth) macht, ist ein unfassbar packendes und fantastisch inszeniertes Sport-Biopic. Die Rennszenen sind nicht nur höchst spannend, sondern überzeugen auch mit toller Kameraarbeit und einer verdammt guten Soundkulisse (die Motoren!). Das alles bestimmende und tragende Element ist allerdings die Hass-Freundschaft zwischen Brühl und Hemsworth – die Chemie stimmt hier einfach. Auch für Formel 1-Muffel äußerst sehenswert.
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