Filme gesehen #83

Diese Woche mit Bram Stoker’s Dracula, Die Bourne Verschwörung und Das Bourne Ultimatum sowie Kung Fu Panda.
Bram Stoker’s Dracula (Dracula, Francis Ford Coppola, USA 1992)
Ach Francis, einen weiten Weg bist du gegangen. Auf dem lagen solche Meisterwerke wie Der Dialog, Apocalypse now und natürlich die ersten beiden Teile von Der Pate. Selbst den dritten, den alle scheiße finden, war mir noch unterhaltsam genug. Doch bei deinem Dracula-Film ist leider kaum noch etwas von deinem Talent zu spüren. Deine drei Hauptfiguren (Keanu Reeves, Gary Oldman, Anthony Hopkins) verhalten sich alle so seltsam, keiner von ihnen gibt einen echten Protagonist ab. Dein Erzählstil ist genau so merkwürdig, er soll episch und intensiv sein, ist dafür aber viel zu getrieben und kann deshalb nicht wirken. Ja, die guten Ansätze sind da, vor allem der Prolog und dein Licht- und Farbenspiel. Aber das konntest du alles schon mal besser – viel besser.
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Die Bourne Verschwörung (The Bourne Supremacy, Paul Greengrass, USA/DEU 2004)
Mein kleiner Bourne-Marathon geht weiter und zumindest beim zweiten Teil lässt sich eine merkbare Steigerung feststellen. Paul Greengrass kann erfolgreich auf dem Fundament des ersten Films aufbauen und macht einen rundherum gelungenen Agentenfilm daraus. Vor allem die Action ist noch mal um einiges intensiver und besser inszeniert: trotz Wackelkamera und schnellen Schnitten behält man (meist) immer den Durch- und Überblick. Und auch bei den Verfolgungssequenzen kann Die Bourne Verschwörung überzeugen.
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Das Bourne Ultimatum (The Bourne Ultimatum, Paul Greengrass, USA/DEU/GBR 2007)
Nen kleinen Absturz gibt’s dann aber im dritten Teil. Der legt bezüglich der Pluspunkte seiner Vorgänger zwar noch mal eine Schippe drauf, wartet aber mit der exakt gleichen Struktur wie Teil zwei auf und fühlt sich deshalb wie eine aufgepumpte Version seines direkten Vorgängers an, bei dem man nur die Figuren und Schauplätze ausgetauscht hat. Selbst einige Stunteinlagen wurden (in gesteigerter Form) übernommen. Das wäre ja nicht ganz so schlimm, würde die Story am Ende nicht so derbe einknicken. Die Handlung von Das Bourne Ultimatum hat mit dem typischen Problem zu kämpfen, ganz viel Spannung und Mysterium aufbauen zu wollen und dies dann total banal aufzulösen. Immer noch kein schlechter Film, aber doch ein verhältnismäßig enttäuschender Abschluss der Trilogie. Die Erwartungen an den kommenden Teil wurden damit ein wenig gedämpft.
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Kung Fu Panda (Mark Osborne/John Stevenson, USA 2008)
Eigentlich mag ich diese Computeranimationsfilme, in denen Tiere die Hauptrollen übernehmen, ja überhaupt nicht (was ich sicherlich schon mehrfach erwähnt habe). Aber Ausnahmen gibt’s ja immer und eine davon ist definitiv Kung Fu Panda, bei dem dieses Grundkonzept im Angesicht des Kung-Fu-Kontextes passt und voll aufgeht. Toll choreografierte und inszenierte Kämpfe, eine schön positive (wenn auch ziemlich simple) Botschaft, ein angenehmes Maß an Humor und Hape Kerkeling, der seinen Synchro-Job fantastisch macht. 90 lohnenswerte und höchst unterhaltsame Minuten.
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