Filme gesehen #86

Diese Woche mit Die 5. Welle, James Bond – Der Spion, der mich liebte und The Hateful 8.
Die 5. Welle (The 5th Wave, J. Blakeson, USA 2016)
Der Young-Adult-Trend lebt auch nach dem Ende der Tribute von Panem weiter – und seine neueste Ausgeburt ist Die 5. Welle. „Ausgeburt“ deshalb, weil dieser Film trotz einer halbwegs interessanten Prämisse – Aliens überziehen die Erde mit verschiedensten Katastrophen, um die Menschheit langsam auszurotten und übernehmen dabei auch deren Körper – absolut nichts sehens- oder erinnernswertes zu bieten hat. Stereotype und langweilige Figuren, die sich von einem Klischeemoment zum nächsten hangeln; öde, schlecht inszenierte Action; vorhersehbare Plotwendungen; die einfalls- und präsenzlosesten Aliens, die ich seit langem gesehen habe; und ganz, ganz viel inhaltliche Leere. Denn die größte Schwäche von Die 5. Welle ist, dass er nach seinen ersten 10 Minuten schlicht und ergreifend nicht aus dem Tee kommt und zu einem unglaublich langweiligen und -atmigen Film wird. Hoffentlich bleiben uns die angedachten Fortsetzungen erspart.
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James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte (The spy who loved me, Lewis Gilbert, UK 1977)
Mit dem zehnten Film wäre dann die Hälfte meines James-Bond-Marathons geschafft und bisher sind noch keine Ermüdungserscheinungen zu erkennen. In Der Spion, der mich liebte bekommt Bond erstmals Konkurrenz durch eine weibliche Agentin, die sowohl als Gegenspielerin als auch Komplizin agiert. Weniger sexistisch ist der Film dadurch zwar nicht, denn immer noch ist hier das männliche Geschlecht dem weiblichen in allen Belangen überlegen. Aber immerhin gibt’s dafür eine der ikonischsten Finalszenen aller Bond-Filme und einen ebenso ikonischen Henchman, der seinem Boss auf ganzer Linie die Show stiehlt. An seinen Vorgänger kommt Der Spion, der mich liebte zwar nicht ganz heran, ist aber immer noch ziemlich gut.
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The Hateful 8 (The Hateful Eight, Quentin Tarantino, USA 2015)
Ich hatte ja gehofft, dass mich die zweite Sichtung (diesmal im O-Ton) Tarantinos achtem Film gegenüber etwas versöhnlicher stimmen würde, als bei meinem Kinobesuch. Das Gegenteil ist der Fall. Dabei funktioniert die erste Hälfte (immer noch) super: Spannungs-aufbau, Dialoge, Figurenzeichnung, Schauplatzinszenierung – all das, was Tarantino beherrscht, spielt er hier wunderbar aus. Dann aber kommt die zweite Hälfte, an der mich nicht mal der seltsame Einsatz exorbitanter Gewalt stört. Sondern vielmehr die Tatsache, dass sich die vorher so grandios aufgebaute Spannung nicht ordentlich entladen kann und stattdessen durch weitere langatmige Mono- und Dialoge gestreckt wird. The Hateful 8 ist damit zum einen mindestens 20 Minuten zu lang; zum anderen fühlt er sich gegen Ende nach dem Film eines Regisseurs an, der Tarantino kopieren will – mit mäßigem Erfolg.
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