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E3 2016: Highlights und Erwähnenswertes

Mein kleiner, persönlicher Rückblick auf die wichtigsten Neuigkeiten der diesjährigen Videospielmesse in Los Angeles.

Die Electronic Entertainment Expo – kurz E3 – ist noch immer die wichtigste Messe der Gaming-Branche: neue Hardware, neue Spiele, neue Trends – eine knappe Woche voller Enthüllungen, Präsentationen und (im besten Falle) überraschender Neuankündigungen. Dass man all das mit kritischer Distanz betrachten sollte, ist klar. Und dennoch sind diese Tage für Videospielfans immer ein wenig wie ein großer bunter Rummel: man kann das alles total infantil und oberflächlich finden oder sich einfach auf den Spaß einlassen.

An dieser Stelle möchte ich einmal meine persönlichen Highlights sowie einige erwähnenswerte Vorstellungen und Trailer rekapitulieren. Natürlich vollkommen subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit – dafür sind schließlich die Leute da, die für sowas bezahlt werden.


Eine der ersten Enthüllungen war Ubisofts Watch Dogs 2. Nach dem ersten Teil, der dem Hörensagen nach eher mau war, könnte sich hier der Assassins Creed-Effekt wiederholen: Auf einen okayen Erstling folgt ein nahezu perfekter zweiter Teil. Das werden wir erst Ende des Jahres herausfinden – bis dahin bleibt festzuhalten, dass man im Hause Ubisoft schlicht grandiose Trailer produzieren kann, auch wenn die nur die Stimmung des Spiels transportieren sollen. Trotzdem sehenswert:

Womit Ubisoft bei mir – wie schon im letzten Jahr – punkten konnte, war die Vorstellung von For Honor, in dem Ritter, Wikinger und Samurai gegeneinander antreten dürfen. Diesmal gab’s sogar Footage aus der vielversprechenden Solokampagne. Und das beste: Splitscreen-Koop! Yeah!

Bei Bethesda gab es in diesem Jahr nicht allzu viel neues: zu Preydas nichts mehr mit dem genialen Erstling von 2006 zu tun hat und trotzdem dessen Namen trägt, gab es einen netten Cinematic Trailer. Viel spannender sieht da aber schon Dishonored 2 aus, das hoffentlich ebenfalls die offenkundigen Schwächen des Vorgängers vermeidet:


EA holte die ganz großen Keulen raus, konnte aber höchstens mit der Hälfte aller Schläge treffen. FIFA 17 bekommt als große Neuerung einen Storymodus – ob der aber funktioniert, möchte ich bezweifeln. Und wo wir gerade bei überflüssigen Storymodi sind: auch Titanfall 2, dessen Vorgänger ich bis zur Erschöpfung gespielt habe, bekommt unnötigerweise eine Kampagne spendiert. Hoffentlich leidet der fantastische Onlinemodus nicht darunter:


Mein großes Dilemma: im selben Zeitraum erscheint auch Battlefield 1. Das sieht fantastisch aus und spielt sich (vermutlich) auch so. Kommt übrigens auch mit Solo-Kampagne. Egal, ich freue mich wie blöde auf ausgiebige Onlinegefechte auf den Schlachtfeldern des ersten Weltkriegs.

Auch zu Mass Effect: Andromeda gab es einige Infos und vor allem viele, viele Versprechen. Gut möglich, dass es sich dabei wie sooft nur im heiße Luft handelt, als Fan der Trilogie muss man wohl einfach auf das fertige Produkt warten. Lange warten müssen wir auch auf die kommenden Star Wars Spiele von EA, die eine wahre Großoffensive mit dieser Lizenz planen und alle verfügbaren Studios versammeln, um jedes nur denkbare Genre abzudecken. Ich befürchte einen weiteren Star Wars-Overkill:


Wohin genau SquareEnix mit Final Fantasy XV will, ist mir spätestens seit dieser E3 nicht ganz klar. Da kommt ein Film mit den Stimmen von Sean Bean, Lena Headey (Game of Thrones) und Aaron Paul (Breaking Bad), in dem die Figuren ja „so real“ sein sollen – wie sie das bei Final Fantasy ja schon immer waren… Und was genau will uns dieser Entwickler da eigentlich bei diesem dicken Endgegnerkampf zeigen? Spielt sich das so oder spielt der sein eigenes Spiel zum ersten Mal?


Große Versprechungen gab’s auch von Microsoft, die zu ihrem neuen XBox One Modell namens Scorpio immerhin konkrete technische Angaben machten. Alles verpackt in einen süßen, aber ansonsten inhaltslosen Imagefilm:

Der größte WTF-Moment der Messe war der mysteriöse Trailer zu Hideo Kojimas neuestem Spiel Death Stranding, in dem Norman Reedus (The Walking Dead) die Hauptrolle übernimmt und in dem es offenkundig um eine Ölkatastrophe geht. Würde zumindest zu Kojima passen, dass er sich nach seinem großen Abfuck über Atomwaffen und genetisch modifizierte Soldaten in der Metal Gear-Reihe des nächsten großen Problems der modernen Welt annimmt. Ich muss mir wohl doch noch eine PS4 ins Haus holen…

Außerdem gab es echte Spielszenen zum neuen Werk der Heavy Rain-Macher, Detroit: Become Human. Und die sehen verdammt gut und spannend aus. Doch für nicht eingelöste Versprechungen ist Quantic Dream ja bekannt, also bleiben wir lieber skeptisch:

Beim neuen Resident Evil zeigt sich das gleiche Phänomen wie bei Prey: hat nichts mehr mit dem Vorgänger zu tun und trägt trotzdem den selben Namen. Hatte man bei Capcom keine Lust, sich einen neuen auszudenken? Trailer und Demo sehen trotz (oder gerade wegen) der offensichtlichen Parallelen zu P.T. und Silent Hills aber vielversprechend aus:

Und zuletzt noch zwei kleinere Neuankündigungen, auf die ich sehr gespannt bin. Zum einen We happy few, das mit einer extrem interessanten Storyprämisse aufwartet. Hoffentlich gelingt es auch, ein gutes Spiel darum zu stricken. Zum anderen Inside, das neue Spiel der Limbo-Macher, dessen Trailer ebenfalls nichts über die Spielmechanik verrät, aber atmosphärisch jetzt schon ganz weit oben mitspielt.


In Summe eine ganz gute, aber leider sehr überraschungsarme E3, was jedoch auch all den Leaks zu verdanken ist, die es in den letzten Monaten und Wochen gab. Immerhin gab es diesmal gefühlt weniger Technik- und Geschäftsstrategiengeschwafel und mehr von dem, was wir sehen wollen: Spiele.

 

Kategorien

Allgemein, Games

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