Filme gesehen #88

Diese Woche mit Boyz n the Hood, Star Trek und Irrational Man.
Boyz n the Hood – Jungs im Viertel (Boyz n the Hood, John Singleton, USA 1991)
Spätestens seit Eazy-E wissen wir: „The Boyz in the Hood are always hard.“ Dass sich das aber nicht ganz so pauschal sagen lässt, beweist dieser Ghetto-Film-Klassiker von 1991. In den Hauptrollen Laurence Fishburne, Cuba Gooding Jr. und Ice Cube. Absolut authentische Atmosphäre, Kulissen und Figuren. Und eines der besten ersten Bilder, die ich jemals in einem Film gesehen habe. Boyz n the Hood erzählt die Geschichte eines Jungen, der in den bekannten Problemvierteln L.A.s aufwächst, während um ihn herum alles immer gewalttätiger wird. Das tolle: der Film bleibt dabei unfassbar bodenständig, gibt sich niemals plattem Pathos oder blinder Wut hin und ist trotzdem äußerst kritisch – sowohl gegenüber der weißen Mehrheitsgesellschaft als auch den Zuständen im Ghetto.
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Star Trek (J.J. Abrams, USA 2009)
Star Trek hatte mich bisher ungefähr so sehr interessiert wie Formel 1 oder Social Games auf Facebook: Kein bisschen. Insofern war J.J. Abrams Reboot von 2009 das allererste, was ich mir bis jetzt von dieser legendären Franchise angetan habe. Zu sagen, dass ich jetzt gepackt bin, wäre maßlos übertrieben. Aber komplett abgeneigt bin ich nun auch nicht mehr. Insofern hat der Reboot seinen Zweck erfüllt: Das Universum wurde auf null zurückgesetzt und damit auch für ein neues (sprich: jüngeres) Publikum geöffnet. Story, Figuren und Humor funktionieren (dank dieser typischen Abrams’sche Lockerheit), auch wenn man dafür einige Logikfehler aushalten muss. In Summe kein totaler Knüller, aber leicht verdauliche SciFi-Action, die Lust auf die Nachfolger macht.
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Irrational Man (Woody Allen, USA 2015)
Woody Allen und ich werden wohl nie Freunde. Dieses prätentiöse Geschwafel und Zitaten-Geprolle, diese überkünstelten Charaktere, dieser Fokus auf Erste-Welt-Probleme, mit denen sich der Mann selbst therapieren will… Auch in Irrational Man lassen sich all diese Elemente entdecken: ein nihilistischer und impotenter Philosophieprofessor findet neue Lebenskraft im Vorhaben, jemanden zu ermorden. Klingt nach einer ganz netten Geschichte und ist es auch, braucht aber eine gefühlte Ewigkeit um aus dem Trott zu kommen und schließt dann immerhin mit einer schönen Schlusspointe ab. Gut ist der Film deshalb aber noch lange nicht, dazu ist er (trotz gerade mal 95 Minuten Laufzeit) zu zäh und zu geschwätzig. Aber immerhin besser, als ich es mir zunächst gedacht hatte…
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