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Filme gesehen #101

Diese Woche mit The Lady in the Van, Die glorreichen Sieben, Die sieben Samurai und The LEGO Movie.

The Lady in the Van (Nicholas Hytner, UK 2015)
Eigentlich müsste The Lady in the Van allein aufgrund seiner Idee funktionieren: Ein Schriftsteller nimmt eine obdachlose, schrullige und dezent irre, ältere Dame bei sich auf sich, die fortan in einem Van in seiner Einfahrt wohnt. Aus einer vorläufigen Sache werden dabei ganz schnell 15 Jahre. Ein Film, dessen Attitüde kaum britischer sein könnte und der mit einigen wirklich netten Ideen daherkommt. Und doch konnte mich The Lady in the Van nicht packen. Das mag am mangelnden Charme liegen oder daran, dass beide Hauptfiguren unsympathisch und seltsam distanziert bleiben. Oder daran, dass sämtliche Personen nach 15 Jahren kaum älter aussehen. Das kitschige Ende wäre noch zu verzeihen, aber mich konnte dieser Film einfach nicht abholen – fehlendes emotionales Investment halt. Schade, denn so reicht’s nur für Mittelmaß.
imdb / Trailer
3,0Die glorreichen Sieben (The Magnificient Seven, John Sturges, USA 1960)
Remakes sind eine schöne Gelegenheit, um das Urmaterial nochmal auszugraben. Zum baldigen Start von Antoine Fuquas Die glorreichen Sieben bot es sich deshalb an, endlich die DVD des Western-Klassikers, die schon seit Jahren in meinem Regal verstaubt, einzuwerfen. Die Geschichte – sieben Revolverhelden werden von ein paar mexikani-schen Bauern angeheuert, um deren Dorf vor einer Banditengruppe zu beschützen – ist solide, die Charakterzeichnung gelungen. Besonders der herrlich überzogene Antagonist  gefällt. Zwischendurch kann der Film mit einigen beeindruckenden Kamerafahrten überzeugen. Das finale Shoot Out jedoch fühlt sich überhastet an und auch ein paar der Subplots wirken überflüssig bzw. halbherzig ausgeführt. Am Ende kann ich leider nicht wirklich verstehen, warum er als Klassiker in seinem Genre gilt. Guter Film, aber mit gerade mit vergleichbaren Werken (siehe Sergio Leone) kann Die glorreichen Sieben nicht ansatzweise mithalten.
imdb / Trailer
4,0Die sieben Samurai (Shichinin no samurai, Akira Kurosawa, JPN 1954)
Jetzt zum tatsächlichen Urmaterial: Akira Kurosawas Samuraiepos wartet nicht nur mit der gleichen Prämisse auf (nur dass hier die Revolverhelden Samurai und die Mexikaner japanische Reisbauern sind), sondern auch mit einem nahezu identischen Handlungs-verlauf, der dank über einer Stunde Laufzeit mehr deutlich runder, detaillierter und tiefer ist. Vor allem aber wird hier eine gesunde Portion Humor geboten, die sich wunderbar mit den dramatischen Elementen und den herrlich expressiv agierenden Darstellern (von denen besonders einer herausragt) verträgt. Einige Längen mag es zwar geben, die sind aufgrund der übrigen Qualitäten, die vor allem auf ästhetischer Ebene zu finden sind, aber verschmerzbar. Hier kann ich den Klassikerstatus vollkommen verstehen.
imdb / Trailer
5,0The LEGO Movie (Phil Lorde/Chris Miller, USA/AUS 2014)
Muss man wirklich noch betonen, wie großartig dieser Film ist? Na gut, also: Ein großartiger, detailverliebter Pseudo-Stop-Motion-Look. Humor, der zwar zum Großteil auf Referenzen fußt, aber in erster Linie visuell und eben nicht nur verbal funktioniert, was heutzutage eine echte Seltenheit ist. Und eine Story, die anfangs infantil wirkt, am Ende allerdings eine – wenn auch wenig subtile – Botschaft vermittelt und in Summe vollkommen rund ist. The LEGO Movie gehört unter den Computeranimationsfilmen zum Besten, was in den letzten Jahren, wenn nicht sogar jemals produziert wurde. Wer ihn immer noch nicht kennt: Anschaubefehl.
imdb / Trailer
5,5

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