Filme gesehen #115

Diese Woche mit Die Geister, die ich rief…, Star Trek: Beyond und Versprochen ist versprochen.
Die Geister, die ich rief… (Scrooged, Richard Donner, USA 1988)
Weihnachtsfilm zum Ersten: Eine Adaption von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte im modernen Gewand, in der Bill Murray als skrupelloser TV-Produzent Besuch vom Geist der Weihnacht bekommt. Alles ganz klassisch und nach bekanntem Muster, allerdings wertet der Hauptdarsteller das Ganze durch seinen herrlich trockenen Humor derart auf, dass daraus ein ziemlich sehenswerter Adventsfilm wird. Auch die Romanze, die im Original fehlt, gibt dem Geschehen einen zusätzlichen Touch. Vor allem aber ist Die Geister, die ich rief… als interessante Meta-Erzählung der wohl klassischsten aller Weihnachtsgeschichten angelegt (man sehe sich den den englischen Originaltitel an) – und das funktioniert. Alles in allem zwar nichts weltbewegendes, aber durchweg amüsant und letztlich auch schön weihnachtlich.
imdb / Trailer
Star Trek: Beyond (Justin Lin, USA 2016)
Im inzwischen dritten Star Trek-Film nach dem Reboot durch J.J. Abrams geht es diesmal um das, was die Marke immer ausmachte: Das Erkunden fremder Welten. Da diesmal jedoch Fast & Furious-Regisseur Justin Lin verantwortlich zeichnete, darf man vor allem eines erwarten: bildgewaltige, hoch dynamische und gnadenlos überzogene Action. Und auch, wenn sämtliche neu eingeführte Figuren (inklusive des Gegenspielers) Abziehbilder bleiben, macht das erstaunlich viel Spaß – zumindest wenn man über die diversen Logiklückchen hinwegsehen kann. Mit dem Ende allerdings dürften die meisten so ihre Probleme haben. Denn so wuchtig und unterhaltsam das auch rüberkommen will, so sehr lässt der Regisseur hier sämtlich Zurückhaltung fallen und flüchtet sich ins vollkommen Überzogene. Coolness und atemberaubende Ästhetik hin oder her – irgendwann ist das Limit erreicht. Beyond platziert sich damit qualitativ zwischen Abrams ersten Film und dem faden Into Darkness.
imdb / Trailer
Versprochen ist versprochen (Jingle all the way, Brian Levant, USA 1996)
Weihnachtsfilm zum Zweiten: Kann Arnold Schwarzenegger als Hauptrolle in einer Weihnachtskomödie funktionieren? Nur bedingt. Als viel beschäftigter Businessman und Familienvater verbringt er in Versprochen ist versprochen den Heiligabend damit, seinem Sohn eine Actionfigur zu besorgen und schlittert dabei von einer absurden Situation in die nächste: Mafiöse Weihnachtsmänner, Chaos im Spielzeugladen, ein Überfall auf einen Radiosender, und so weiter, und so fort. Die angedeutete Persiflage des weihnachtlichen Konsumrausches zählt noch zur größten Stärke des Films, ist aber nur halbherzig durchgeführt und wird gegen Ende gänzlich fallengelassen. Apropos Ende: Das letzte Drittel verlangt vom (erwachsenen) Zuschauer eine ganze Menge Toleranz ob der absurden Action, die dabei abgefeuert wird. Aber hey, als Kinderfilm immerhin noch passabel.
imdb / Trailer
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