Filme gesehen #148

Diese Woche mit Wo die wilden Menschen jagen und Die unendliche Geschichte.
Urlaubsbedingt war mein Filmkonsum in den vergangenen Tagen eingeschränkt (erstaunlich, wie gut das tat…), weshalb es diese Woche nur zwei Filme gibt.
Wo die wilden Menschen jagen (Hunt for the Wilderpeople, Taika Waititi, NZL 2016)
Taika Waititis neuer Film lief lange Zeit als Geheimtipp, eine Kinoauswertung fand hierzulande praktisch nicht statt (zumindest habe ich nichts mitbekommen) und plötzlich – wie so oft in letzter Zeit – taucht das Ding bei Netflix auf. Hunt for the Wilderpeople, wie der viel bessere Originaltitel lautet, ist ziemlich genau das, was man sich bei dieser Prämisse und diesem Regisseur vorstellen kann: Ein liebenswertes, schön skurriles und unterhaltsames Stück Kino, bei dem ein – um es nett zu formulieren – einfach gestricktes und sozial schwieriges Waisenkind in die Obhut eines Pärchens auf dem Lande gegeben wird. Die liebevolle Pflegemutter verstirbt jedoch und so muss sich der grantige Sam Neill um den dicken Jungen kümmern. Gemeinsam fliehen sie vor Behörden und Gesellschaft in die Wildnis und – wie das zu erwarten war – werden bald richtig enge Freunde. Schön gespielt, schön inszeniert, schön witzig: Hunt for the Wilderpeople ist sehr gutes Culture-/Generation-Clash-Kino, dem aber das letzte bisschen Kraft zum Klassiker fehlt.
imdb / Trailer
Die unendliche Geschichte (The Neverending Story, Wolfgang Petersen, DEU/USA/ESP 1984)
„Was? Du hast Die unendliche Geschichte nicht gesehen?“, wurde mir letztens verwundert entgegengeworfen. Nein, habe ich bisher tatsächlich nicht, auch wenn mir die groben Parameter der Handlung natürlich klar waren. Was ich jedoch nicht wusste, war, wie elegant die beiden Erzählebenen miteinander verstrickt sind. Taucht der Held in derartigen Kinder- und Jugendgeschichten aus der Real- für gewöhnlich wirklich in die Fantasywelt ein (Oz, Narnia), werden hier beide Ebenen zu einem Metagebilde über die Macht und Bedeutung der kindlichen Fantasie und Freigeistigkeit vermengt. Natürlich ist der erzählerische Ton auf eine junge Zielgruppe zugeschnitten. Doch die praktischen Effekte, mit denen hier gearbeitet wurde, machen Die unendliche Geschichte auch für Ältere und auch heute noch sehenswert.
imdb / Trailer
Hunt for the Wilderpeople war großartig. Zusammen mit What we do in the Shadows wage ich fast zu hoffen, dass es Waititi gelingt einen guten Thor Film abzuliefern.
Ich mag die Unendliche Geschichte Verfilmung auch recht gerne, Michael Ende sah das aber anders… 😉
https://filmlichtung.wordpress.com/2017/08/14/das-wort-im-bild-verdreht-autoren-die-mit-der-verfilmung-ihrer-buecher-ungluecklich-sind/
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Dass der Buchautor die Verfilmung nicht mochte, habe ich auch gelesen – wie so oft, wenn Bücher verfilmt werden 😉
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Von What we do in the Shadows war ich damals aber recht enttäuscht, was wohl daran lag, dass ich ihn auf deutsch gesehen habe. Wollte ihn aber schon immer mal im Oton nachholen
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Ja, der Film lebt ja gerade vom Improvisierten. Das kann die Synchro gar nicht adäquat einfangen. Aber genau deswegen funktioniert er vermutlich nicht für jeden.
Zumindest für mich funktionieren Impro-Comedies oft genug nicht. Da ist What we do… schon fast eine Ausnahme.
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Waititi hat ja auch „5 Zimmer, Küche, Sarg“ gedreht. Ein witziger und skurriler Film, gedreht als Dokumentarfilm.
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