Filme gesehen #155

Diese Woche mit Avatar – Aufbruch nach Pandora, Schneller als der Tod und Manche mögen’s heiß.
Avatar – Aufbruch nach Pandora (Avatar, James Cameron, USA 2009)
Erstmals seit Kinostart wieder gesehen – und all das, was nach dem großen Hype an differenzierter Kritik zustande kam, stimmt: Avatar ist vor allem ein technisches Erlebnis. James Cameron walzt eine simple Science-Fiction-/Pocahontas-Handlung über knapp drei Stunden aus, macht daraus jedoch ein Fest für die Sinne. Die Animation mögen über die Jahre hinweg einige Federn gelassen haben, ergeben aber dennoch ein beeindruckendes Gesamtergebnis. Was besonders den zahlreichen, durchdachten Details zu verdanken ist, die sich in der Welt finden lassen. Dass Avatar eine Zäsur in der Kinogeschichte darstellt, steht außer Frage: Seitdem kommt schließlich kaum ein Blockbuster ohne 3D aus. Ebenso aber auch, dass er erzählerisch ziemlich banal ist.
imdb / Trailer
Schneller als der Tod (The Quick and the Dead, Sam Raimi, USA 1995)
Und schon wieder laufe ich einem Film von Sam Raimi über den Weg, diesmal einem Western. Einem Western, der unkonventionell sein will, indem er eine Frau (Sharon Stone) als Protagonistin etabliert und mit einer interessanten Prämisse daherkommt: In einer Stadt melden sich zahlreiche Revolverhelden (das heißt: sämtliche Western-Stereotypen), von denen einer schneller zieht als der andere, bei einem Turnier an. Deshalb gibt es in diesen zwei Stunden unzählige Duelle zu sehen. Warum das so sehenswert ist: Neben der Heldin sind auch der skrupellose Bürgermeister (großartig böse: Gene Hackman) und sein Sohn (sehr jung: Leonardo DiCaprio) dabei. Nach dem Einstieg, bei dem jede Figur einen herrlich wrestling-artigen Einmarsch erhält, wird es zwar erst wieder in der zweite Hälfte spannend, dann nämlich, wenn es wirklich um Leben und Tod geht. Und erneut schießt Sam Raimi beim Finale wieder über’s Ziel hinaus. In Summe liefert er hiermit aber ein schön unkonventionelles, sehenswertes Genreexemplar ab.
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Manche mögen’s heiß (Some like it hot, Billy Wilder, USA 1959)
Drehen wir die Zeit noch ein wenig mehr zurück: ins Jahr 1959. Als Hollywood noch ganz golden und Marilyn Monroe noch am Leben war. Als Männer noch Männer sein durften – außer die beiden Helden von Manche mögen’s heiß. Tony Curtis und Jack Lemmon geben hier nämlich zwei mittellose, von der Mafia verfolgte Jazz-Musiker in den späten 20ern, die sich als Frauen verkleidet in eine weibliche Musikertruppe hineinschmuggeln müssen. Eine frühe Transgender-Geschichte vielleicht? Natürlich nicht, dafür aber eine tolle Musik- und Liebes-Komödie. Ohne Slapstick, stattdessen mit viel Wortwitz und diesem kleinen Extra in Form des Prohibitions-Settings, das ich so sehr liebe. Manche mögen’s heiß mag ein interessantes Zeitdokument sein – vor allem jedoch ist er einfach nur verdammt gute Unterhaltung.
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