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Filme gesehen #157

Diese Woche mit Blade Runner, Hero und Team Foxcatcher.

Blade Runner (Ridley Scott, USA/HKG/UK 1982)
Als Vorbereitung auf die Kinosichtung der großartigen Fortsetzung tags zuvor nochmal angesehen und eine entscheidende Erkenntnis gewonnen: Manche Filme weiß man erst beim zweiten Mal wirklich zu schätzen. Denn mal ehrlich: Ridley Scotts Werk mag eines der wichtigsten des modernen Kinos sein, verlangt dem Zuschauer aber so einiges ab. Bildsprache, Symbolismus, Implikationen – der Mann fährt hier ordentlich was auf, das einen erst mal ziemlich überfordern kann. Insofern fällt meine Wertung diesmal einen Tick höher aus, perfekt ist Blade Runner aber defintiv nicht. Erst recht nicht in der „Final Cut“-Variante, die im Finale an diversen Anschlussfehlern krankt. Trotzdem noch immer großartig und ein Film, den man defintiv gesehen haben sollte. Selbst, wenn man mit der düsteren Sci-Fi-Noir-Thematik wenig bis nichts anfangen kann.
imdb / Trailer
Hero (Yingxiong, Zhang Yimou, CHN 2002)
Ich mag den Pathos des asiatischen Kinos. Ich liebe Martial Arts. Und ich kann mich sogar mit den absurden, aber wunderschönen Choreografien, die im Wuxia-Genre mittels Kabeln und Haken entstehen, anfreunden. Hero müsste mir also eigentlich zusagen: Jet Li als Attentäter im mittelalterlichen China, der es auf den Kaiser abgesehen hat. Eigentlich. Trotzdem wurde ich mit diesem Film einfach nicht warm. Zum einen, weil mich die Hälfte aller Kämpfe ziemlich kalt ließ. Zum anderen, weil mir dieser Film seine politische Botschaft spätestens ab der Hälfte mit aller Wucht ins Gesicht kotzt. Alles für den Kaiser, alles für das Kollektiv! Der Einzelne muss sich dem gnadenlos unterordnen, notfalls auch sein Leben lassen. Man kann das alles ausblenden und Hero für seine tolle Action und seine grandiose Ästhetik (diese Farben!) lieben. Doch wenn die politische Agenda derart penetrant vorgetragen wird, kann ich einfach nicht darüber hinwegsehen.
imdb / Trailer
Team Foxcatcher (Jon Greenhalgh, USA 2016)
Nachdem mir in der vergangenen Woche der sehr gute Spielfilm über den schrulligen bis wahnsinnigen Sport-Mäzen John Du Pont und sein Ringer-Team untergekommen war, war in dieser nun die zwei Jahre später erschienene Netflix-Dokumentation an der Reihe. Für die hat man sehr viel originales Videomaterial ausgegraben, trotzdem bleibt sie eine konventionelle Talking-Heads-Doku, die den jüngeren der beiden Schultz-Brüder – also die Hauptfigur aus Foxcatcher – nicht mal am Rande erwähnt. Viele neue Erkenntnisse gibt es für Kenner des Films zwar nicht, dafür eine noch deutlichere Sympathienverteilung: Du Pont böse, Schultz super. Trotzdem sehenswert und ein bisschen erkenntnisreich.
imdb / Trailer

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