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Filme gesehen #161

Diese Woche mit The World’s End, Mord im Orient-Express und Black Death.

The World’s End (Edgar Wright, UK 2013)
Nur wenige Monate, bevor ich diesen Blog ins Leben rief, ging ich ins Kino und wollte eigentlich einen gänzlich anderen Film sehen, entschied mich aufgrund der „Ausverkauft“-Meldung dann aber doch spontan um. So fiel die Wahl auf The World’s End, den Abschluss der berüchtigten und von mir so geliebten Cornetto-Trilogie, dessen Kinostart vollkommen an mir vorbeiging. Ich ahnte nichts Böses – und wurde dafür mit einem der ungewöhnlichsten und unvorhersehbarsten Twists aller Zeiten belohnt, die aus diesem Film, der mit einer simplen Sauftour beginnt, eine absolut irre Angelegenheit macht. Vier Jahre später hat dieser Film nichts, aber auch wirklich nichts von seiner Klasse verloren. Die resultiert nicht nur aus der großartigen, komödiantischen Bildsprache, die Wright hier nochmals verfeinert hat, sondern ebenso aus der thematischen Vielfalt. Da geht es um Alkoholismus, die Definition eines erfolgreichen Lebens, den Wunsch, frei und im Innern Kind zu bleiben, um Freundschaft, Liebe und Vergebung. Und natürlich: um das Schicksal der Menschheit. Die Stimmung von The World’s End schlägt immer wieder innerhalb von Sekunden ins komplette Gegenteil um – und dennoch fühlt sich dieser Film von Anfang bis Ende kohärent an. Das wichtigste aber: Er ist verdammt, verdammt, verdammt unterhaltsam.
imdb / Trailer

Mord im Orient-Express (Murder on the Orient Express, Sidney Lumet, UK 1974)
Nicht der Neue, sondern der Alte. Also einer von den vielen alten, den ich mir – so viel muss ich zugeben – erst nach meinem Kinobesuch der Neuauflage angesehen habe (deren Review folgt noch diese Woche). Nun ist es schwer, über diesen Film zu schreiben und sich nicht ausschließlich in Vergleichen zu ergehen, zumindest aber sei folgendes gesagt: Die Logik der Ermittlung von Hercules Poirot, der – wer hätte es gedacht – einen Todesfall im Orient-Express aufklären muss, ist in diesem Film um einiges nachvollziehbarer als in der jüngsten Verfilmung. So bekommt man auch als Zuschauer theoretisch die Gelegenheit, mitzurätseln (was sich bei Kenntnis der Pointe freilich erübrigt). Ein puristischer Krimi mit einem schrulligen Detektiv, soliden Darstellern und ebenso solider Optik – in dieser Hinsicht kann er mit der 2017er-Version natürlich nicht mithalten. Aber: Das, worauf es ankommt, nämlich die Beweissuche und -verknüpfung, gelingt in dieser Fassung wesentlich besser.
imdb / Trailer

Black Death  (Christopher Smith, GBR/DEU 2010)
Noch so ein Film, den ich bereits vor vielen Jahren einmal gesehen habe und von dem ich damals äußerst positiv angetan war. Ein Eindruck, der im Zuge der neuerlichen Sichtung einen deutlichen Sprung ins Negative gemacht ein. Black Death ist ein gnadenlos brutales Mittelalter-Drama, in dem eine Gruppe heiliger Ritter inmitten der Pestplage auf dem Weg in ein Dorf ist, das von der Seuche bisher verschont geblieben ist – angeblich durch die Kraft einer Hexe. Dank der prominenten Besetzung von Sean Bean und Carice van Houten zwängt sich eine Assoziation zu Game of Thrones natürlich geradezu auf, qualitativ kann Black Death da aber nicht mal ansatzweise mithalten. Sicher, die düstere, von Tod geschwängerte Atmosphäre ist zum Schneiden dicht. Doch eine langweilige Bildsprache, vorhersehbare Twists und ein eher mittelprächtiger Eddie Redmayne in der Hauptrolle sorgen für erheblichen Punktabzug. Kann man machen, muss man aber nicht.
imdb / Trailer

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