Filme gesehen #181

Diese Woche mit Deep Impact, The Finest Hours, Attraction und Das Leben des Brian.
Deep Impact (Mimi Leder, USA 1998)
Da kommt was auf die Menschheit zu – und zwar ein riesiger Meteorit, der alles Leben auf der Erde auszulöschen droht. Man könnte beinahe meinen, Deep Impact basiere auf einer Buchvorlage, so ausführlich wie er die Vorbereitungen der USA auf diesen Ernstfall schildert. Die Raummission, die den Koloss vom Kurs abbringen soll, bildet dabei nur eine Nebenerzählung. Und damit haben wir auch schon das große Problem des Films: Er hält sich zu sehr mit unwichtigen und/oder uninteressanten Figuren auf. Allem voran der Subplot um den Entdecker des Meteoriten (Elijah Wood), welcher kaum egaler (und dümmer) sein könnte. Wenn sich dann aber eine Millionen Menschen in einem riesigen Schutzbunker verschanzen, blendet der Film ab, ohne uns das Innenleben dieser durchaus sehenswerten Anlage zu zeigen. Netter Ansatz, einige tolle Momente, viel hanebüchener Schwachsinn und zu viel Nebensächliches – Deep Impact ist einer dieser „Na ja“-Filmen.
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The Finest Hours (Craig Gillespie, USA 2016)
Nochmal ein Katastrophenfilm, diesmal aber ein deutlich bodenständigerer und realistischerer (basiert ja auch auf wahren Begebenheiten). The Finest Hours erzählt die Geschichte einer Seenotrettung, nachdem ein riesiger Öltanker durch einen Sturm in der Mitte auseinandergerissen wurde. Abwechselnd werden die Geschehnisse auf dem halben Tanker (im Fokus: Casey Affleck) und bei der Küstenwache (im Fokus: Chris Pine) erzählt. Das entwickelt eine angenehme Dynamik und Spannung, artet zwar auch immer wieder in überzogene Action zugunsten von Dramatik aus, guckt sich aber sehr gut weg. Erinnert ein wenig an Deepwater Horizon – und schon der war ja ziemlich gut. Viel mehr gibt’s dann auch nicht mehr zu sagen: Kann man sich problemlos anschauen, wenn man Lust auf einen ordentlichen Film dieses Genres hat.
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Attraction (Притяжение, Fjodor Bondartschuk, RUS 2017)
Jetzt wird’s spannend: ein russischer Science-Fiction-Film. Da fliegt ein Ufo über Sibirien hinweg und die Russen haben nichts besseres zu tun, als das Ding sofort abzuschießen, woraufhin es in Moskau abstürzt. Im Anschluss entwickelt sich Attraction zu so einem Young-Adult-Ding: Ein Gruppe Teenager will es den vermeintlichen Invasoren (die sich absolut friedfertig verhalten und nur ihr Raumschiff reparieren wollen) mal so richtig zeigen, was darin endet, dass das weibliche Mitglied der Truppe eines der Aliens verletzt und es bei sich aufnimmt. Und weil die Besucher aus dem All im Prinzip nur weiterentwickelte Menschen sind, bahnt sich da natürlich eine Liebesgeschichte an. Eines vorweg: Technisch ist Attraction wirklich solide. Der Absturz jedenfalls macht optisch ordentlich was her. Anders sieht das bei der Handlung und den Figuren aus, die stellenweise überaus undurchsichtig und sprunghaft sind, sodass es immer wieder zu „Wo kommt das denn jetzt her?“-Momenten kommt. Ebenfalls interessant: Als die Moskauer protestieren und das vom Militär abgeschirmte Raumschiff angreifen wollen, wird mehrfach betont, dass die Soldaten „ja nur ihren Job machen“. Nur keine Kritik an Staat und Militär und so… Dafür geht Attraction recht hart mit der Zivilbevölkerung ins Gericht, die als dümmliche, aggressive Masse inszeniert wird. Das mutet in Summe ein bisschen wie Arrival an – allerdings ohne einen Hauch der Stilsicherheit und des Esprits eines Denis Villeneuve.
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Das Leben des Brian (Monty Python’s Life of Brian, Terry Jones, UK 1979)
Hape ich mir natürlich am Karfreitag angesehen. Aus Prinzip. Und natürlich weil Das Lepen des Prian eine solch tolle Komödie aus dem Hause Monty Python ist. Dieser zusammenhangslose Schwachsinnshumor, diese skurrile Ansammlung haarstreupend pekloppter Figuren und Szenen, diese unerwart- und unvorhersehparen Pointen – ich liepe es! Opwohl Die Ritter der Kokosnuss noch immer mein Favorit der englischen Plödeltruppe ist, so hat Das Lepen des Prian der Parodie auf die Arthus-Sage zwei kleine Dinge voraus: Zum einen ist die Story kohärenter (was in Bezug mit Monty Python wahrlich wenig Aussagekraft hat), zum anderen wird das Thema Religion hier locker-leicht auf die Schippe genommen. Die Potschaft kennen wir alle: Always look on the pright side of life. Dafür praucht es keinen Propheten, dem man plindlings folgt.
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Ach ja, Monty Python ist einfach immer wieder eine Sichtung wert, denn „Always look at the bright sight of life…“
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Romanes Eunt Domus!
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Akkusativ! Akkusativ!
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