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Filme gesehen #192

Diese Woche mit 6 Days, Veer und Zaara und Ruhet in Frieden.

6 Days (Toa Fraser, UK/NZL 2017)
Netflix-eigene Filmproduktionen sind immer ein Glücksspiel: Oft verliert man, manchmal gewinnt man, ganz selten macht man den Jackpot (Okja). Insofern ist es wenig überraschend, dass 6 Days zu den Nieten gehört. Eine Geiselnahme in der iranischen Botschaft in London wird zu einem banalen Thriller, der nur wegen seines realen Hintergrunds halbwegs interessant bleibt. Dieser Film will einfach nicht mitreißen, ergeht sich in endlosen, unspektakulären Dialogen und schafft es nicht, seinen viel zu vielen Figuren das nötige Profil zu verpassen. 6 Days hat in Summe nichts zu bieten, das irgendwie im Kopf bleibt.
imdb / Trailer

Veer und Zaara – Die Legende einer Liebe (Veer-Zaara, Yash Chopra, IND 2004)
Neuland. Das Universum Bollywood war mir bisher – abseits gängiger Klischees – unbekannt. Und eigentlich wollte ich es auch gar nicht erst betreten. Nun also doch. Und jetzt habe ich das Gefühl, bereits alles, was Bollywood zu bieten hat, gesehen zu haben. Veer und Zaara verdient beinahe die Bezeichnung Epos: Eine Shakespeare-eseke Romanze, die sich über 22 Jahre erstreckt, was in mehr als drei Stunden Film gepresst wird. Dazu: aufwändig inszenierte Tanz- und Musikszenen sowie eine mehr als solide Ausstattung. Und: deutliche Kritik an örtlicher Politik und Kultur. (Oder platte, indische Propaganda gegen Paktistan – so genau kenne ich mich da nicht aus.) Aber eben auch: äußerst „beharrlich“ erzählt und deshalb ungefähr so mitreißend wie ein vor sich hin plätschernder Bach. Und so prüde wie eine Nonne: Hier wird einem die epischste Liebesgeschichte gleich nach Vom Winde verweht präsentiert, doch nicht mal einen Kuss bekommt man zu sehen. Na ja, das Experiment Bollywood ist damit abgeschlossen. Fazit: Nicht so furchtbar, wie ich es erwartet hatte.
imdb / Trailer

Ruhet in Frieden (A Walk among the Tombstones, Scott Frank, USA 2014)
Just another Liam Neesen Action Movie? Nicht ganz. Ruhet in Frieden beginnt und endet zwar mit der Art von Action, die man schon zuhauf aus Taken und Co. kennt. Dazwischen aber geht es deutlich ruhiger zu. Story: Matthew Scudder, früher Cop, jetzt Detektiv sucht nach zwei bestialischen Frauenmördern. Regisseur und Autor Scott Frank (Godless) erschafft einen dreckigen Neo-Noir-Streifen, gewürzt mit einer Prise Das Schweigen der Lämmer. An den kommt Ruhet in Frieden zwar nicht mal ansatzweise heran: Die Figuren bleiben Stereotype, die Handlung ist streckenweise zäh, und Liam Neeson ist und bleibt ein Meme. Trotzdem bleibt ein kurzweiliger, spannender und harter Krimithriller.
imdb / Trailer

5 Kommentare zu „Filme gesehen #192 Hinterlasse einen Kommentar

  1. Hab keinen der Filme bisher gesehen…
    Ich hatte letzte Woche:
    Zurück in die Zukunft, 6 Sterne
    Das Wunder von Bern, 5 Sterne
    Bodyguard, 4,5 Sterne, auch wenn ich schon das Unverständnis kommen sehe…

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      • Es ist einfach so, dass dieser Film unter den alten Mainstreamblockbustern einen miesen Ruf hat, meine beste Freundin meinte zu mir, der soll voll scheiße sein. Ich hab ihm jetzt das zweite mal gesehen und fand ihn gut.

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  2. Unglaublich was in den letzten Jahren aus Liam Neeson wurde…ich kann ja verstehen, dass er sich nach all den ernsten und dramatischen Rollen einfach mal ein bissal austoben will aber er könnt doch mal wenigstens wieder einen Film machen der nicht zum Schema F Actionthriller zählt (wobei ich gestehen muss, dass mir der erste Taken echt gut gefällt 😉)

    Gefällt 1 Person

    • Der erste Taken ist großartig! War ja aber auch so ziemlich der erste von seinen B-Actionfilmen. Wobei er ja erst letztes Jahr in Sieben Minuten nach Mitternacht bewiesen hat, dass er auch ganz anders kann…
      Eigentlich nehm ich ihm das gar nicht so übel, dass er inzwischen ein Patent auf diese Rollen hat. Ich seh ihn da immer gern, er wirkt immer authentisch. Aber ja, das Problem ist halt, dass er kaum noch etwas anderes macht…

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