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American Assassin

Michael Cuesta, USA 2017

Ein Film, der die Legitimation für die gewaltfixierten Motive seiner Figuren bereits im Titel trägt. Denn wenn etwas „american“ ist, dient es ja einer guten Sache, richtig? So zumindest die unterschwellige (gelegentlich auch explizite) Überzeugung, die allem in American Assassin zugrunde liegt. Ein junger Mann (Dylan O’Brien) verliert bei einem Terroranschlag seine Freundin und rückt einige Monate später als Ein-Mann-Armee aus, um die bösen Islamisten zur Strecke zu bringen. Die CIA fängt ihn ab und steckt ihn in das Ausbildungsprogramm von Stan Hurley (Michael Keaton), das so richtig hart und männlich und überhaupt das Beste in Amerika – also der ganzen Welt – ist.

Eigentlich finde ich es ja angenehm, wenn sich ein Actionfilm ernst nimmt und seine Atmosphäre nicht ständig durch Gags zerreißt. Und abgesehen vom fragwürdigen Subtext (USA = gut, Iran = böse) ist die Story sogar halbwegs solide, bietet ebenso solide, wenn auch stereotype Figuren und ein überraschend spektakuläres Finale. Inszenatorisch versagt American Assassin aber komplett, insbesondere bei der Action. Die Kamera klebt permanent in Nah- oder Halbnah-Aufnahmen an den Figuren, sodass sich keinerlei Gefühl für die Schauplätze entwickelt. Wenn Fäuste oder Kugeln fliegen, kommen Wackelkamera, hohe Schnittfrequenz und unzählige Achssprünge dazu. Und traut sich der Film dann doch mal, in die Totale zu gehen, dann nicht ohne eine geballte Ladung CGI. Trotz Keaton ein Rohrkrepierer.

imdb / Trailer

Bild: (c) Studiocanal

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