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Im Kino: Die Unglaublichen 2

Incredibles 2, Brad Bird, USA 2018

Bei Pixar scheinen ihnen nun wirklich die Ideen auszugehen. Das würde zumindest erklären, warum die Animationsschmiede nach 14 Jahren Die Unglaublichen wiederbelebt und dieser Nachfolger so wenig Neues zu bieten hat. Nicht einmal einen Zeitsprung haben sie sich getraut. Die Unglaublichen 2 setzt stattdessen dort an, wo der Vorgänger endete.

Schon in den ersten Minuten zeigt sich, dass die Superhelden-Familie Incredible noch immer einige Probleme hat. Einerseits, weil das Gefecht mit einem Schurken in gewaltigen Zerstörungen und der Flucht des Übeltäters resultiert. Andererseits, weil innerhalb der Familie einiges im Argen liegt: Tochter Violet hadert mit ihrem Schwarm, Sohn Dash hat Schwierigkeiten in der Schule und die Eltern können sich auf keine zufriedenstellende Aufgabenverteilung einigen. Wer hütet die Kinder, wer bringt das Geld ein? Schließlich scheinen ihre Chancen auf Karrieren als Superhelden nach den jüngsten Eskapaden auf Null gesunken zu sein.

 

Doch halt, Hilfe eilt! Der Superhelden-begeisterte Unternehmer Winston Deaver organisiert eine Kampagne, um die Verbrechensbekämpfung mit Cape und Maske wieder zu legalisieren. Ausgerechnet Mrs. „Elastigirl“ Incredible soll die Schirmherrin dafür sein – sehr zum Neid und Unmut ihres Ehemanns, der sich fortan um die Kinder kümmern muss.

Der Aufhänger ist anders, der weitere Handlungsverlauf jedoch gleicht dem des ersten Teils ziemlich genau. Dass sich diesmal nicht Mr. Incredible sondern seine Frau anfangs ins Getümmel wirft, macht da noch den größten Unterschied. Dass am Ende aber ohnehin alle zusammenarbeiten müssen, ist von Minute eins an klar. Fast genauso klar ist auch schnell, wer schlussendlich zum Widersacher wird.

Auch am thematischen Grundgerüst hat sich nichts geändert. Nach wie vor geht es um die (Un)Vereinbarkeit von Familie und Job, Zusammenhalt und die gesellschaftliche Verantwortung angesichts außergewöhnlicher Fähigkeiten. Alles Pixar-typisch in leichten, wohl dosierten Portionen serviert, die zwischen (visuellem) Humor und Action changieren – meist jedoch zugunsten des Humors ausfallen.

Größere Veränderungen gibt es hingegen bei den Animationen. Die sind zwar nur im Detail zu erkennen, so vor allem in feineren Texturen und Effekten sowie geschmeidigeren Bewegungen und ausdrucksstärkerer Mimik. Bemerkenswerte allerdings, dass der Look des Vorgängers trotz dieser Schönheitskorrekturen unangetastet bleibt.

Technisch ist Die Unglaublichen 2 also kompetent umgesetzt, das erzählerische Fundament ist solide. Jedoch bleibt am Ende die große Frage, welchen Mehrwert diese dezent zu lange und über weite Strecken inhaltsgleiche Fortsetzung bietet. Die Antwort lautet: ziemlich wenig.

Mit freundlicher Unterstützung des Regina Palastes Leipzig!

Bilder & Trailer: (c) Disney/Pixar

7 Kommentare zu „Im Kino: Die Unglaublichen 2 Hinterlasse einen Kommentar

  1. Das habe ich auch schon oft gelesen, dass story-technisch jetzt nicht sonderlich viel beim zweiten Teil rauskommt. Aber ich muss einfach auch sagen, ich bin da eh nie so Fan von Pixar-Fortsetzungen.

    Gefällt 1 Person

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