The Player

Robert Altman, USA 1992
The Player ist in erster Linie für eines bekannt: Die famose Plansequenz, mit der er einsteigt und die in sämtlichen „Die besten Longshots der Filmgeschichte“-Listen Erwähnung findet. Noch während sie läuft, wird freimütig erläutert, woher die Inspiration dafür rührte: von Orson Welles Im Zeichen des Bösen.
Es ist beileibe nicht die einzige Referenz an das goldene Zeitalter Hollywoods, die sich The Player finden lässt. Kein Wunder, spielt sich die Geschichte um einen Filmproduzenten (Tim Robbins) doch in einem großen, fiktiven Studio der Traumfabrik ab. Überall hängen deshalb Filmposter – die von Welles über John Hughes bis Fritz Lang reichen – an den Wänden. Sie künden von drohendem Unheil: Obwohl Protagonist Griffin Mill bei jeder seiner Produktionen ein Happy End durchdrückt, wird ihm selbiges wohl nicht vergönnt sein. Zum einen, weil Mills Reputation durch einen Nachwuchsproduzenten bedroht ist – zum anderen, weil er anonyme Drohbriefe erhält.
The Player ist eine astreine Satire auf das System Hollywood: Er legt die Produktions- und filmischen Mechanismen der Traumfabrik offen, nicht aber ohne sie selbst ausgiebig zu nutzen und damit zu dekonstruieren. Sein größtes Anliegen jedoch ist die Kritik am Umgang mit den Autoren sowie dem omnipräsenten Sexismus innerhalb der Studios – Themen, die nach 26 Jahren nicht minder aktuell sind. In Summe eine überaus gelungene Mischung aus Hommage und Persiflage an Hitchcock, Welles, Hughes und Co., die sowohl als eigenständige Kriminalgeschichte wie auch (dank zahlloser Referenzen und Cameos) für Filmjunkies bestens funktioniert.
Bild: (c) New Line Cinema