Ocean’s 8

Gary Ross, USA 2018
Nun haben sie den Ghostbusters–Move also auch bei der Ocean’s-Reihe durchgezogen: eine Mischung aus Remake und Fortsetzung mit einem ausschließlich weiblichen Cast. Und wie schon Paul Feigs furchtbare Neuauflage der Geisterjäger scheitert auch Ocean’s 8 keinesfalls daran, dass Frauen die Hauptrolle übernehmen – sondern an seinem absolut uninspiriertem Drehbuch.
In dem wird Danny Oceans Schwester Debbie (Sandra Bullock) nach dem nicht näher umrissenen Tod ihres Bruders und fünf Jahren Knast aus selbigem entlassen. Gemeinsam mit sieben weiteren Ladys (u.a. Cate Blanchett, Helena Bonham Carter und Rihanna), die jeden nur erdenklichen Filmfrauen-Stereotyp abbilden, will sie einen Coup durchziehen, bei dem ein 150-Millionen-Dollar-Collier entwendet werden soll. Das ist, ganz in Manier der anderen Ocean’s-Filme, total fesch in Szene gesetzt: hohe Schnittfrequenz zum Takt flotter Musik, Schiebeblenden, Matchcuts – alles dabei. Und vollkommen solide. Allerdings gefällt sich Ocean’s 8 darin so sehr, dass er alles andere schleifen lässt.
Charakterliche Tiefe, Humor, Charme – all das muss man mit der Lupe suchen. Den unausweichlichen ersten Twists sieht man meilenweit kommen, zudem wird er unfassbar schlampig begründet. Der zweite ist ein absurdes Deus ex machina. Und dann wäre da auch noch der unterschwellige Sexismus der Storyprämisse, laut der die Frauengang ausgerechnet Schmuck klauen will, während die Männer noch Casinos ausräumen durften. Am Ende sitzt man unbeeindruckt da und hat einfach nur einen weiteren, beliebigen Heist-Movie gesehen, der einzig deshalb herausragt, weil Frauen die Hauptrollen spielen – nicht aber, weil er gut ist.
Bild: (c) Warner Bros. Pictures