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Outlaw King

David Mackenzie, UK 2018

Spätestens seit dem ziemlich gelungenen Neo-Western Hell or High Water ist klar: Regisseur David Mackenzie beherrscht seinen Job. In Outlaw King, seinem Netflix-exklusiven Historienepos über den schottischen Unabhängigkeitskrieg rund um das Jahr 1300, klotzt er deshalb gleich zu Beginn richtig ran und präsentiert uns eine neunminütige Plansequenz, die mit ruhigen Dialogen beginnt und im spektakulären Einsatz eines Katapults gipfelt. Mit solch einem Einstieg macht man prinzipiell schon mal nichts falsch.

Zum Glück macht Mackenzie auch in den darauffolgenden 110 Minuten sehr Vieles richtig. Wie schon in Hell or High Water hat er die Hauptrolle – den schottischen Lord Robert Bruce, der nach der Hinrichtung von William Wallace dessen Rebellion und Unabhängigkeitskampf weiterführte – mit Chris Pine besetzt. Der ist zwar kein herausragender Schauspieler, kann aber das, was von ihm verlangt wird, ziemlich gut verkörpern: Eine vergleichsweise introvertierte Persönlichkeit, ein Getriebener, gezeichnet vom Verlust der Freunde und Familienmitglieder, die dem Krieg der Reihe nach zum Opfer fallen, weshalb er allmählich über sich hinauswächst. Bis zum finalen Sieg.

Dass die historischen Gegebenheiten dabei hemmungslos ver- und umgedichtet werden und die beiden Kriegsparteien auf eine simple Gut-Böse-Konstellation reduziert werden, mag aus geschichtlicher Sicht ein Affront sein. Aus dramaturgischer jedoch war das eine ziemlich kluge Entscheidung. Dass Outlaw King sich dabei nicht in einer Romantisierung dieses grauenhaften Zeitalters verliert, sondern immer wieder das Leid sowie die oft willkürliche Brutalität porträtiert und das zudem in eine adäquate optische Tristesse kleidet, ist ebenfalls eines Lobes wert. Wer mit dem Szenario etwas anfangen kann, sollte sich Outlaw King nicht entgehen lassen.

imdb / Trailer

Bild: (c) Netflix

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