Brian De Palma, USA 1987
Man kennt die Story, man kennt den Regisseur, man kennt die Stars. Al Capone ist im Chicago der 1930er dank Prohibition und Alkoholschmuggel der mächtigste Mann der Stadt, hat Beamte, Richter, Polizisten in der Tasche. Brian De Palma hatte diesen Stoff zuvor in Scarface zeitgenössisch aufgearbeitet, den Italiener zum Kubaner, den Alkohol zu Kokain gemacht. Vier Jahre später widmet er dem Archetypus des amerikanischen Gangsters einen eigenen Film – mit einem fantastischen Robert De Niro als Capone, Kevin Kostner als einer der wenigen integeren Polizisten sowie Sean Connery und Andy Garcia in beachtenswerten Nebenrollen.
Das Ergebnis ist gut. Wenn auch keinesfalls so herausragend, wie man es bei jemandem, der sich hier in seinem Lieblingsgenre austobt, erwarten könnte. Die Handlung schlägt überraschende Wendungen ein, kann man sich in dieser korrupten Stadt doch nie sicher fühlen. Die Figuren hingegen lassen an Tiefe vermissen. Auch dass sich Protagonist und Antagonist erst nach mehr als einer Stunde erstmals begegnen, nimmt Schwung aus der Dramaturgie. Das Finale ist, stilistisch gesehen, sagen wir: Geschmacksfrage. Und insgesamt fehlt es dem Film an etwas, das ihn aus der Masse ähnlicher Werke heraushebt. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau: The Untouchables ist kompetent inszeniertes, intensives Genre-Kino.
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