Born to be Blue

Robert Budreau, CAN/UK 2015
Born to be Blue ist nicht nur der Titel dieses Films sowie eines Songs jenes Musikers, der hier im Mittelpunkt steht – es ist auch sein Lebensmotto. Denn Chet Baker, dem sein Darsteller Ethan Hawke sowohl eine enorme Authentizität als auch viel unterschwellige Melancholie einhaucht, ist ein Mensch, der das Leid und die Schwere im Leben einfach braucht. Der Mann ist einer der talentiertesten Jazz-Trompeter der Welt, hat seine großen Zeiten aber bereits hinter sich und ist obendrein heroinsüchtig. Und als wäre das noch nicht genug, schlägt ihm sein Dealer eines Tages sämtliche Vorderzähne aus.
Was die Karriere eines jeden anderen Trompeters beendet hätte, ist der Auftakt zu einem Biopic, das weniger durch eine mitreißende Story, als durch seine glaubhaften Figuren und vor allem die Musik getragen wird. Chet Baker kämpft sich allmählich ins Leben zurück, lernt wieder zu lieben und zu spielen. Seine einfühlsamen Songs durchziehen Born to be Blue als akustischer roter Faden, was in den entscheidenden Szenen für eine unvergleichliche Atmosphäre sorgt. Ein kluger, eindringlicher und – trotz der trockenen Hauptfigur – unfassbar emotionaler Film, den sich jeder, der auch nur ansatzweise etwas mit Jazz anfangen kann, ganz dringend auf die Liste setzen sollte.
Von dem war ich auch sehr angetan…wie du sagst, allein der Soundtrack rechtfertigt schon eine Sichtung.
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