Lektionen in Finsternis

Werner Herzog, DEU/FRA/UK 1992
Ich will ehrlich sein: Werner Herzogs Essayfilm Lektionen in Finsternis hat mich mehrmals an den Rand der Tiefschlafs gebracht – und das trotz gerade einmal 52 Minuten Laufzeit. Das ist aber eben das Ergebnis, wenn geschmeidig-hypnotische Kamerafahrten aus einem Helikopter mit anmutig-entspannenden Klängen von Edvard Grieg oder Richard Wagner kombiniert werden: man wird müde. Egal, wie spektakulär die Bilder sind.
Dass sie im Falle von Lektionen in Finsternis genau das über weite Strecken sind – nämlich spektakulär – will ich gar nicht in Abrede stellen. Nur sind ihre Inhalte aber auch reichlich repetitiv. Herzog, der hier die Folgen des ersten Golfkriegs dokumentiert, zeigt zerstörte Fahrzeuge und Gebäude, brennende Ölquellen und die amerikanischen Feuerwehrleute, die diese Brände zu löschen versuchen. Der Kampf gegen die Flammen ist auch tatsächlich spannend anzusehen. Ändert aber nichts daran, dass man Lektionen in Finsternis auch auf eine Länge von 20 Minuten hätte komprimieren können, ohne dass er an Inhalt eingebüßt hätte. Im Übrigen hätte auch das Voice-Over etwas weniger prätentiös ausfallen dürfen.