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Triple Frontier

J.C. Chandor, USA 2019

Schaut man sich das Netflix-Vorschaubild zu Triple Frontier an, steigt einem bereits ein vermeintlicher Hauch von Testosteron in die Nase: Ben Affleck, Oscar Isaac, Pedro Pascal und Charlie Hunnam posieren da in voller Soldatenmontur und mit bitterbösem Blick. Dass das hier aber kein dumpfer Action-Kracher wird, kann man schon am Namen Oscar Isaac erahnen, der ja zu den wenigen Hollywoodakteuren gehört, die ein sehr gutes Gespür für Drehbücher haben. Und nicht zuletzt lässt es auch der Name des Regisseurs auf Gutes hoffen: J.C. Chandor, der sich mit Margin Call, All is Lost und A Most Violent Year als Experte für subtile, düstere Dramen hervorgetan hat.

Subtil ist Triple Frontier zwar nicht wirklich – dafür aber reichlich düster. Fünf Ex-Soldaten planen einen Coup in Brasilien, wollen einen örtlichen Drogenboss überfallen, töten und nach all den Jahren schlecht bezahlten Dienstes endlich mal richtig Geld machen. Doch so sehr sie dieses Vorhaben auch sich selbst gegenüber rechtfertigen, so hart schlägt das Karma bald zurück. Denn es gibt vor allem ein Problem: Wie das Geld transportieren? Aus dem Heist-Movie wird deshalb alsbald eine Odyssey durch die unwirtlichen Weiten Südamerikas. Und natürlich geht dabei so einiges schief.

Angenehm unspektakuläre (sprich: authentische) Action, Darsteller, die sehr viel aus ihren simpel gestrickten (nichtsdestotrotz interessanten und konfliktbeladenen) Figuren herausholen, und eine bedrückende Atmosphäre, die der von Chandors vorherigen Filmen in nichts nachsteht – das sind die drei großen Stärken von Triple Frontier. Zu meckern gibt es natürlich auch, allem voran das zähe Tempo des ersten Aktes und ein verdammt schlecht animierter Helikopter stoßen sauer auf. Alles in allem aber ein Film, der sich in die kleine Riege der besseren Netflix-Produktionen einreiht.

imdb / Trailer

Bild: (c) Netflix

7 Kommentare zu „Triple Frontier Hinterlasse einen Kommentar

  1. „Oscar Isaac erahnen, der ja zu den wenigen Hollywoodakteuren gehört, die ein sehr gutes Gespür für Drehbücher haben“

    Endlich jemand, der wie ich Sucker Punch etwas abgewinnen kann 😉

    Deinen Kritikpunkt mit der ersten Hälfte teile ich uneingeschränkt.Da hat der Film nur deswegen an Spannung gewonnen, weil man es als Zuschauer gewöhnt ist, dass in vergleichbaren Filmen etwas Spannendes passiert.

    Gefällt 1 Person

    • Dass du da jetzt ausgerechnet Sucker Punch erwähnen musst… ^^
      Warum hast du den eigentlich nicht in deine Guilty Pleasures Liste aufgenommen?

      Schön, dass du die Kritik teilst. Die positiven Worte aber auch?

      Gefällt 1 Person

  2. Sucker Punch ein Guilty Pleasure? Nur weil ihn zwei, drei Leute nicht mögen, die keine Ahnung von haben? 😛 Ich habe selbst so meine Kritikpunkte an dem Film, daher hätte ich es nicht übers Herz gebracht. Die PG-13-Action, die sich in allen Szenarien irgendwie gleicht und daher bereits im zweiten Abschnitt etwas eintönig wird, ist leider ein zu großer Kritikpunkt, um ihn auf eine solch ehrwürdige Liste zu setzen ^^

    Auch die kann ich unterschreiben, wobei es für mich gerne hätte unauthentischer sein dürfen in der ersten Hälfte.

    Bekommen Marius und ich noch eine Skizze für die nächste Folge? Je nachdem werden wir da ja eh ein, zwei Worte zu dem Film verlieren (also am Anfang).

    Gefällt 1 Person

    • Ich habe ein eher schwieriges Verhältnis zu Sucker Punch: Ich fand ihn damals supergut, habe aber den Fehler gemacht, ihn vor 1 oder 2 Jahren nochmal zu schauen und musste dann feststellen, dass dieser Film nichts Substantielles hat und lediglich Nerd-Fantasien erfüllt ^^
      Skript folgt morgen 😉

      Gefällt 1 Person

  3. Also erst mal danke dafür. Ich habe lange überlegt, ob ich mir den Film anschauen soll… diese Netflix Originale sind ja immer eher mies.

    Zum Thema Sucker Punch hier in den Kommentaren: ich mag den Film 😁

    Gefällt 2 Personen

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