Braven

Lin Oeding, CAN 2018
Da wollte wohl jemand ganz clever sein und mit diesem Titel eine Mischung aus „Brave“ und „Raven“ kreieren – und zumindest kann man dem Protagonisten dieses Films (gespielt von Jason Momoa) durchaus attestieren, sowohl mutig zu sein, als auch die (wenn es sowas gibt) Zähigkeit eines Raben zu besitzen. Letztlich bekam unser „Held“ diesen Titel dann als Nachnamen aufgedrückt und darf es im Verlauf des Films mit ein paar gewaltbereiten Drogendealern aufnehmen, die ihre Ware zurückhaben wollen, welche von Bravens Kollege in dessen Haus versteckt wurde.
Das Setting – die verschneite Wildnis Kanadas – ist vielversprechend, wird aber vollkommen verschenkt. Haben Kälte und Schnee irgendeinen erzählerischen Zweck? Nope. Kann Braven denn sonst überzeugen? Ebenfalls: Nope. Was okay beginnt, zerfasert schon bald ob der zahlreichen Probleme, die dieser Film hat. Die Fähigkeiten des Protagonisten? Ziemlich mau. Räumliche Orientierung? Komplette Fehlanzeige. Wo kommt eigentlich dieser Ozean her, der da plötzlich am Horizont zu sehen ist? Und wer soll ernsthaft glauben, dass der bullige, sonnengebräunte Jason Momoa der Sohn der schmächtigen, bleich-weißen Stephen Lang ist? Fragen über Fragen, die Braven zu einem Film machen, den man letztlich nur als Verschwendung wertvoller Lebenszeit bezeichnen kann. Dann doch lieber The Revenant, Wind River oder The Mountain between Us. Die machen allesamt wesentlich mehr aus ihrem Setting.
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