Rim of the World

McG, USA 2019
Es ist schon beachtlich, wie Rim of the World in jeder Hinsicht eine qualitative Bruchlandung hinlegt. Denn nichts, also wirklich gar nichts an diesem Film ließe sich auch nur ansatzweise als gelungen bezeichnen. Regisseur McG verfrachtet vier Klischee-Jugendliche in ein Feriencamp, wo sie Zeuge einer Alien-Invasion werden. Schon J.J. Abrams konnte aus dieser Prämisse ein bestenfalls mittelmäßiges Werk schöpfen (Super 8). McG jedoch setzt dem Ganzen die Krone auf und serviert uns neben grauenhaft animierten Kreaturen, einem desaströsen Drehbuch mit einem lächerlichen Finale und furchtbaren Dialogen auch noch eine Inszenierung, der Kontinuität vollkommen schnuppe ist (mit einem Schnitt ist aus der Dämmerung Nacht geworden) und deren Fremdschamfaktor regelmäßig bis zum Maximum ausschlägt.
Stellvertretend dafür steht der Moment, in dem das Quartett (trotz des drohenden Weltuntergangs) durch ein Einkaufszentrum flaniert und sich an vier Schaufensterpuppen bedient (die natürlich mitten im Gang stehen), gefolgt von einer total „coolen“ Modenschau, die so etwas wie die innerliche Entwicklung der Figuren nach außen soll. Zack Snyder schuf in Dawn of the Dead einen ähnlichen Moment, garnierte ihn jedoch mit genug Zynismus, um ihm eine systemkritische Note zu verleihen. Wenn man jedoch Rim of the World etwas abgewinnen möchte, dann höchstens, dass es sich dabei um puren Trash im ursprünglichen Sinne handelt: Ein Film, der gut sein will, dem das aber ums Verrecken nicht gelingt. Einerseits, weil sämtliche handwerklichen Aspekte misslungen sind. Andererseits, weil dieser Film bis zum Rande voller Klischees steckt. Wenn er wenigstens versuchen würde, die in irgendeiner Weise zu dekonstruieren…
Bild: (c) Netflix
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So ähnlich erging es mir gestern mit Summer of 84. Dann kann ich mir den Film also auch sparen. Sehr gut. Ein Netflix Film weniger…
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Der steht eigentlich auch noch auf meiner Liste… schade, dass der wohl nicht viel besser zu sein scheint. Aber ja, den hier kannst du dir getrost sparen
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Also ich fand ihn sehr, sehr langweilig.
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Danke, somit kann ich mir dann gleich 2 Filme sparen 😊
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Ich muss ja gestehen, dass mir die ganze überbordende Nostalgiewelle, die zur Zeit so durch alle Medien geistert sowieso schön langsam zu viel wird…
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Ich weiß gar nicht, ob der Film unbedingt nostalgische Gefühle wecken will… Klar, das Setting assoziiert man sehr stark mit den 80ern, Kiddies auf Fahrrädern, Aliens, Sommercamps und so. Aber er kommt jetzt nicht mit alter Musik o.ä. daher.
Grundlegend stimme ich dir aber zu, dass mich dieser Trend auch eher nervt, solange nichts Neues damit gemacht wird.
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Meine Haupterkenntnisse hieraus: wow, irgendwer finanziert McG immer noch Filme. Und doppel-wow, er nennt sich immer noch „McG“…
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Hat der nicht auch mal unter dem Namen „American McG“ Videospiele gemacht?
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Nee, das ist American McGee und der heißt wirklich so. Ich nehme an McG ist McGarnagle: https://www.youtube.com/watch?v=Pjqc1hqbRmA
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Ich hatte mich eigentlich auf den Film gefreut. So ein bisschen Stranger Things, bisschen 80er Flair… usw.. Und dann wird man gnadenlos nieder genervt… Ich habe den nicht mal geschafft. Nach 15 min oder so habe ich ausgeschaltet.
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Ich hatte bis etwa zur Hälfte ja wenigstens noch die Hoffnung, dass er irgendwann mit diesen Klischees (gerade bei den Figuren) bricht und etwas Neues macht. Aber nee…
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Soweit bin ich ja n ie gekommen 🙂
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