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Rim of the World

McG, USA 2019

Es ist schon beachtlich, wie Rim of the World in jeder Hinsicht eine qualitative Bruchlandung hinlegt. Denn nichts, also wirklich gar nichts an diesem Film ließe sich auch nur ansatzweise als gelungen bezeichnen. Regisseur McG verfrachtet vier Klischee-Jugendliche in ein Feriencamp, wo sie Zeuge einer Alien-Invasion werden. Schon J.J. Abrams konnte aus dieser Prämisse ein bestenfalls mittelmäßiges Werk schöpfen (Super 8). McG jedoch setzt dem Ganzen die Krone auf und serviert uns neben grauenhaft animierten Kreaturen, einem desaströsen Drehbuch mit einem lächerlichen Finale und furchtbaren Dialogen auch noch eine Inszenierung, der Kontinuität vollkommen schnuppe ist (mit einem Schnitt ist aus der Dämmerung Nacht geworden) und deren Fremdschamfaktor regelmäßig bis zum Maximum ausschlägt.

Stellvertretend dafür steht der Moment, in dem das Quartett (trotz des drohenden Weltuntergangs) durch ein Einkaufszentrum flaniert und sich an vier Schaufensterpuppen bedient (die natürlich mitten im Gang stehen), gefolgt von einer total „coolen“ Modenschau, die so etwas wie die innerliche Entwicklung der Figuren nach außen soll. Zack Snyder schuf in Dawn of the Dead einen ähnlichen Moment, garnierte ihn jedoch mit genug Zynismus, um ihm eine systemkritische Note zu verleihen. Wenn man jedoch Rim of the World etwas abgewinnen möchte, dann höchstens, dass es sich dabei um puren Trash im ursprünglichen Sinne handelt: Ein Film, der gut sein will, dem das aber ums Verrecken nicht gelingt. Einerseits, weil sämtliche handwerklichen Aspekte misslungen sind. Andererseits, weil dieser Film bis zum Rande voller Klischees steckt. Wenn er wenigstens versuchen würde, die in irgendeiner Weise zu dekonstruieren…

imdb / Trailer

Bild: (c) Netflix

12 Kommentare zu „Rim of the World Hinterlasse einen Kommentar

    • Ich weiß gar nicht, ob der Film unbedingt nostalgische Gefühle wecken will… Klar, das Setting assoziiert man sehr stark mit den 80ern, Kiddies auf Fahrrädern, Aliens, Sommercamps und so. Aber er kommt jetzt nicht mit alter Musik o.ä. daher.
      Grundlegend stimme ich dir aber zu, dass mich dieser Trend auch eher nervt, solange nichts Neues damit gemacht wird.

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  1. Ich hatte mich eigentlich auf den Film gefreut. So ein bisschen Stranger Things, bisschen 80er Flair… usw.. Und dann wird man gnadenlos nieder genervt… Ich habe den nicht mal geschafft. Nach 15 min oder so habe ich ausgeschaltet.

    Gefällt 1 Person

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