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Puls

Cell, Todd Williams, USA 2016

Eben noch hat Clay (John Cusack) mit seiner Frau und seinem Sohn telefoniert. Dann fiel der Akku sein Handys aus – und rettete ihm damit das Leben. Denn im nächsten Moment durchfährt ein akustischer Impuls sämtliche Smartphones und macht ihre Nutzer zu aggressiven, zombie-artigen Monstern, die alle Nicht-Betroffenen in der Nähe töten – „Smombies“ im wörtlichen Sinne also. Klingt nach einer klassischen Prämisse von Horrormeister Stephen King, der nicht nur die Vorlage für Puls schrieb, sondern auch am Drehbuch mitwirkte.

Nun sind nicht wenige King-Verfilmung trotz ihrer spannenden Idee ein Fehlschlag – und Puls ist leider eine weitere davon. Clays Odyssee führt ihn mit dem U-Bahn-Fahrer Tom (Samuel L. Jackson) zusammen, gemeinsam durchstreifen sie die Postapokalypse auf der Suche nach Clays Familie und stoßen dabei auf das ein oder andere Mysterium. Suspense und Sozial- bzw. Technologiekritik gehen hier Hand in Hand und entpuppen sich als größte Stärke des Films – wenngleich als einzige. Denn die Inszenierung ist schlicht eine Katastrophe. Miese Spezialeffekte, eine wackelige Handkamera, die viel zu nah am Geschehen ist und viel zu selten in die notwendige Totale wechselt, ein grauenhafter Schnitt und unvermittelte Szenenwechsel, weshalb Dialoge und Situationen nicht wirken können – die Regie hat sich hier wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert.

Das alles konnte ich noch irgendwie herunterschlucken. Und dann geschah das, was mit so vielen von Kings Geschichten geschieht: Das Ende wird dem zuvor Erzählten nicht gerecht. Auf den erzwungenen Klimax folgt der großer Downer. Prinzipiell ein guter Ansatz, doch auf diese Weise geht Puls jegliche inhaltliche oder charakterliche Katharsis verloren. Dabei hätte ich diesen Film wirklich gern gemocht…

imdb / Trailer

Bild: (c) Concorde

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