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The Last Movie

Dennis Hopper, USA 1971 – Was hat Dennis Hopper eigentlich gemacht, nachdem sein Regiedebüt Easy Rider (1969) die New Hollywood Bewegung einläutete und die US-amerikanische Filmindustrie auf links drehte? Antwort: Er machte weiter Filme, wenngleich vor allem als Schauspieler. Einer der Gründe dafür war wohl auch, dass seine 1971 erschienene zweite Regiearbeit The Last Movie seinerzeit bei Kritik und Publikum durchfiel. Und das zu Recht.

Denn dieser Film, in dem Hopper den Stuntman Kansas verkörpert, der an der Produktion eines Western in Peru teilnimmt und auch nach den Dreharbeitern im Land bleibt, ist ein reichlich inkohärenter Flickenteppich, dessen Montage dem Zuschauer einiges abverlangt. Für Verwirrung sorgen neben Traumsequenzen, Zeitsprüngen und, dem Anschein nach, wahllos eingesetzten Zwischenbildern vor allem die Tatsache, dass wesentliche Elemente der Handlung einfach nicht gezeigt werden. Dass Kansas und sein Freund Neville (Don Gordon) auf eine Goldader stoßen, etwa. Oder dass ein Stuntman während des Filmdrehs zu Tode kommt (was zwar gezeigt wird, sich allein aufgrund der Bilder aber nicht erschließen will).

Dabei ist die Grundidee von The Last Movie eine durchaus spannende. Nachdem nämlich das Drehteam die Kulissen verlassen hat, nutzen die Einheimischen das Set, um einen eigenen Film zu drehen – ohne jedoch zu wissen, was das Medium Film oder Schauspiel eigentlich ausmacht. Eine Kameraausrüstung besitzen sie übrigens auch nicht. Derweil fällt Kansas allmählich dem Wahnsinn anheim – ein Hauch von Apocalypse Now kommt auf. Und obendrein ist das alles ganz schön meta. Doch ein in sich schlüssiges Filmerlebnis ist The Last Movie nicht mal ansatzweise. Dazu wirken die Szenen und ihre Übergänge zu willkürlich und undurchdacht, den Figuren fehlt Exposition, dem gesamten Werk eine erkennbare Linie. Als Experimentalfilm kann man das noch durchgehen lassen. Dass The Last Movie floppte, ist jedoch keine Überraschung.

The Last Movie ist bis zum 26. August in der arte-Mediathek verfügbar.

imdb / Trailer

Bild: (c) Rapid Eye Movies

2 Kommentare zu „The Last Movie Hinterlasse einen Kommentar

  1. Easy Rider war ja ursprünglich auch 4 Stunden lang und diese Rohversion soll sich deutlich von der bekannten unterscheiden. Ich würde ja sagen, den guck ich mir an, aber da fehlt mir die Motivation zu.

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