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Fighting with my Family

Stephen Merchant, USA/UK 2019 – Mein Wissen über Wrestling (also nicht das „richtige“ Wrestling, sondern dieses Show-Gehabe im WWE-Style) ist etwa so umfangreich wie mein Wissen über das Paarungsverhalten von Fischen: Grundkenntnisse sind vorhanden, mehr aber auch nicht. Insofern war ich nach dem äußerst amüsanten Trailer, der eine schön absurde Story-Prämisse präsentiert, doch sehr überrascht, dass Fighting with my Family auf einer wahren Begebenheit basiert. Nämlich der der Wrestlerin Paige (hier gespielt von Florence Pugh), die es vor einiger Zeit zum jüngsten weiblichen WWE-Champion schaffte (später jedoch durch andere Dinge unrühmliche Bekanntheit erlangte…). Fighting with my Family erzählt genau diese Geschichte und tut dies mit derart viel Charme und Witz, dass man das selbst als Nicht-Fan mögen muss.

Paige wächst in einer Unterschicht-Familie in England auf, deren Welt ausschließlich aus Wrestling kreist. Mutter (super: Lena Headey) und Vater (grandios: Nick Frost) wollen für ihre Tochter und deren Bruder (Jack Lowden) nur eines: dass sie zu professionellen Wrestlern avancieren. Bei einem Probetraining wird Paige vorläufig in die WWE aufgenommen – ihr Bruder jedoch nicht. Die junge Frau, die mit ihrem Gruft-haften Styling so gar nicht in die Riege der blonden, schlanken und großbusigen WWE-Damen passen will, fliegt in die USA. Die örtliche Trennung und der Frust ihres Bruders sorgen für wachsende Spannungen, hinzu kommt, dass Paige in Florida nicht willkommen scheint.

Obwohl diese Geschichte entlang so vieler ausgetretener Pfade wandelt, ist das Setting erfrischend und der allgemeine Tonfall angenehm frech. Vince Vaughn gibt einen großartigen Wrestling-Drill-Sergeant ab, Florence Pugh ist fantastisch (ebenso wie in Midsommar, wo sie allerdings einen völlig anderen Typus verkörpert – da schlummert also großes Talent) und die Gastauftritte von Dwanye Johnson, der hier auch produzierte, sind ebenfalls toll. Schade, dass es gegen Ende dann doch etwas arg klischeehaft wird und dass das Finale zu kurz ausfällt. Dennoch ist Fighting with my Family für mich eine der bisher größten filmischen Überraschungen des Jahres – und konnte mir sogar dieses Wrestling wieder etwas schmackhaft machen.

imdb / Trailer

Bild: (c) Universal Pictures

 

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