Cinema Paradiso

Nuevo Cinema Paradiso, Giuseppe Tornatore, ITA/FRA 1988 – Cinema Paradiso ist die größte filmische Liebeserklärung an das Kino, die mir bisher untergekommen ist. Regisseur Giuseppe Tornatore erzählt hier – angelehnt an seine eigene Biografie – vom Leben eines Jungen, der nach dem zweiten Weltkrieg in einem kleinen sizilianischen Ort aufwächst. Die Mutter ist ob des Todes ihres Gatten mit den beiden Kindern völlig überfordert. Zuflucht sucht der junge Salvatore deshalb im örtlichen Kino, das zugleich Mittelpunkt der Gemeinde ist. Es entwickelt sich eine enge Freundschaft zwischen Salvatore und dem Filmvorführer Alfredo (Philippe Noiret), der ihm sein Handwerk beibringt, sodass der Junge alsbald selber ein Anstellung im Kino findet.
Die wendungsreiche Handlung erzählt von der historischen Entwicklung des Kinos – vom Stummfilm bis zu den anspruchsvollen Werken des europäischen Nachkriegs-Autorenkinos – und beleuchtet das Lichtspielhaus als sozialen Raum: Hier finden die Menschen nicht nur Eskapismus, sondern auch Freunde und einige sogar die Liebe. Das Kino begleitet und prägt die Biografien seiner Besucher, ist Ort der Freude und der Empörung. Kurzum: ein Platz der großen Emotionen. Herzlich, menschlich, lustig und berührend – Cinema Paradiso ist für Tornatore eine Spielwiese der Gefühle und eine Verbeugung vor seiner eigenen Kunstform. Lediglich die Liebesgeschichte, die im letzten Drittel in den Vordergrund rückt, nimmt etwas Schwung aus der Sache. Dank seiner übrigen Qualitäten – inklusive des Morricone-Soundtracks – ist das aber mehr als verschmerzbar.
So langsam sollte ich mir diesen Film auch mal anschauen. Ich kenne wirklich niemanden, der diesen Film nicht mag.
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Ist bei der extrem guten Laune, die speziell die erste Hälfte versprüht, aber auch extrem schwer, ihn nicht zu mögen
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