Dune, David Lynch, USA 1984 – Seit ich den ersten Band von Frank Herberts Science-Fiction-Epos Der Wüstenplanet gelesen habe, habe ich mich vor David Lynchs Verfilmung gedrückt. Wirklich Positives hört man ja nur selten über diese Adaption. Angesichts der Tatsache, dass im kommenden Jahr Denis Villeneuve (Blade Runner 2049) eine neuerliche Interpretation ins Kino bringt, musste das jetzt aber endlich mal sein. Und ich bin dankbar – denn jetzt weiß ich zumindest, wie eine schlechte Dune-Verfilmung aussieht.
Dass mir Der Wüstenplanet so missfallen hat, liegt weder an der Story (die Geschichte vom jungen Prinzen, dessen Familie einer interstellaren Verschwörung zum Opfer fällt und der zum Anführer der Ur-Einwohner eines höchst lebensfeindlichen Planeten wird, ist gleichsam ikonisch wie vereinnahmend) noch an der Präsentation, die mit typisch Lynch’schen Mindfuck-Elementen und einer imposanten Set-Gestaltung aufwartet. Es liegt auch nicht an den Schauspielern, unter denen sich Namen wie Kyle MacLachlan, Patrick Stewart und Jürgen Prochnow finden. Nein, es liegt Lynch furchtbarer Art und Weise, wie er diese Geschichte erzählt.
Nun stand der Regisseur zugegebenermaßen vor einem Problem: Wie gibt man dem Zuschauer all die politischen, esoterischen und wissenschaftlichen Informationen über diese Welt mit, die in den Büchern in ausufernde Beschreibungen und lexikalische Anhänge ausgelagert wurde? Die Lösung: ganz viel Voice-Over. Und das von nahezu jeder Figur, was den narrativen Fokus gänzlich zerstört. „Aus welcher Perspektive heraus wird denn nun diese Geschichte erzählt?“, lautet die Frage, die einen immer wieder aus dem Geschehen reißt. Hinzu kommt ein unbeholfener Schnitt, der in abrupten Szenen- und Stimmungswechseln resultiert und Dune zu einem überaus inkohärenten Film macht. So etwas wie erzählerischer flow will sich hier partout nicht einstellen. Lynch hat diesen Film – pun intended – wirklich in den Sand gesetzt. Da wäre mir die Jodorowsky-Verfilmung wesentlich lieber gewesen.
Bild: (c) Universal
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