Penguin Highway

Hiroyasu Ishida, JPN 2018 – Aoyama besucht die vierte Schulklasse in einem kleinen japanischen Städtchen. Sein Vater ist Wissenschaftler – und das spiegelt sich deutlich in der Persönlichkeit ds Sohnes wieder. Denn Aoyama liebt es, Dinge zu quantifizieren und Rätseln auf den Grund zu gehen. Als eines Tages aus heiterem Himmel eine Schar von Pinguinen inmitten der Stadt auftaucht, steht Aoyama jedoch vor einem scheinbar unlösbaren Mysterium: Wo kommen die Vögel nur her? Was machen sie hier? Und wohin führt der „Pinguin-Highway“, den die Tierchen bei ihren Touren in den Wald bilden? Fragen über Fragen, zu denen sich nach der Entdeckung einer ominösen, alles verschluckenden Wasserblase weitere gesellen. Aoyama und seine Freunde versuchen daraufhin, den Geheimnissen auf den Grund zu gehen.
Der Einstieg von Penguin Highway ist – vor allem im Vergleich zu den Animes von Studio Ghibli – eher zäh geraten. Erst spät wird man mit der unterkühlten Persönlichkeit der Hauptfigur warm. Zumal seine Versessenheit auf die Brüste der Zahnarzthelferin, mit der er manchmal Schach spielt und die anscheinend mit dem Auftauchen der Pinguine in Verbindung steht, auf den ersten Blick wie ein peinlicher Fremdkörper innerhalb seines Charakters erscheint. Doch bald wird klar: Penguin Highway ist ein Film über den Prozess des Erwachsenwerdens, dreht sich um Selbstfindung und das Aufbauen von Vertrauen in andere, um Verantwortung und Neugier auf das Leben. Und zum Leben eines zehnjährigen Dreikäsehochs gehört es nun mal auch, dass er sich für weibliche Geschlechtsmerkmale interessiert.
Lange Zeit überlässt es Penguin Highway dem Zuschauer, sich einen Reim auf all die seltsamen Dinge zu machen, die hier geschehen. Und selbst am Ende ist noch nicht wirklich klar, was nun Phase ist. Dennoch weiß das Finale mit viel Fantasie, Dynamik und Emotionalität zu überzeugen. Die Figuren wachsen einem trotz aller Widerstände ans Herz, der Zeichenstil ist solide bis sehr gut. Und selbstverständlich sind die Pinguine zuckersüß. Allein das rechtfertigt schon eine Sichtung. Zum Anime-Klassiker reicht es allerdings nicht.
Bild: (c) Tomihiko Morimi, KADOKAWA / Kazé Anime
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Hab ich gestern mit meinem Lebensgefährten gesehen. Er liebt Animes, ich liebe Pinguine. Er dand den Film gut, ich bin nicht mit ihm warm geworden
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Schade. Aber die Pinguine waren doch wenigstens super, oder? 😄
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Die Pinguine waren klasse 😀
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