Nur ein kleiner Gefallen

A simple Favor, Paul Feig, USA 2017 – Man höre und staune: Paul Feig (Taffe Mädels, Ghostbusters 2016) kann tatsächlich passable Filme drehen. Nur ein kleiner Gefallen ist zumindest einer der wenigen mir bekannten Feig-Filme, bei dem ich nicht permanent das Bedürfnis hatte, mich vor lauter Geschmacklosigkeiten übergeben zu müssen. Im Gegenteil: Ich fühlte mich über zwei Stunden hinweg sogar wirklich gut unterhalten.
Den größten Anteil daran haben die beiden Hauptdarstellerinnen Anna Kendrick und Blake Lively. Erstere als hibbelige, prüde, alleinerziehende Helikopter-Mutter; Zweitere als passiv bis offen aggressive Femme-fatale-Hommage, die sich vor allem als Karrierefrau versteht. Beide freunden sich an, eine verschwindet unter mysteriösen Umständen und so beginnt eine Spurensuche, die mit einigen Twist aufwartet. Von denen gibt es letztlich zwar zu viele – und kreativ sind sie ebenfalls nicht (eigentlich sind sie sogar allesamt Klischees). Doch sie verleihen der Handlung sowohl so etwas wie echte Spannung als auch eine angenehme Dynamik.
Dieses Genre-Gulasch aus Kriminalthriller, Detektivgeschichte, Familiendrama und Komödie (der Humor ist diesmal tatsächlich erträglich, wenn auch alles andere als herausragend) funktioniert vor allem durch den Kontrast der beiden weiblichen Hauptfiguren, die natürlich völlig überzeichnet sind, den Männern aber – im positiven Sinne – die Show stehlen. Nur ein kleiner Gefallen hantiert mit altbekannten Versatzstücken und etwas Neues entsteht dabei auch nicht. Erfrischend unterhaltsam und leichtfüßig ist das alles dennoch.
Bild: (c) StudioCanal
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