Dolemite is my Name

Craig Brewer, USA 2019 – Dolemite is his name – and fuckin‘ up mutherfuckers is his game!Eddie Murphy verkörpert im Netflix-exklusiven Dolemite is my Name den schwarzen Unterhaltungskünstler Rudy Ray Moore, der einst fast den Durchbruch als Musiker geschafft hätte und sich nun – im Los Angeles der 1970er – erneut einen Namen machen will. Erfolg verspricht eine Karriere als Komiker, weshalb Ray in die Rolle des Zuhälters Dolemite schlüpft – wobei das, was hier als Comedy verstanden wird, eher wie eine Mischung aus Poetry Slam und Freestyle Rap Battle anmutet: Der Mann steht Abend für Abend auf der Bühne und erzählt hanebüchene Geschichten und Gags, die sich in erster Linie reimen sollen. Eine eigenwillige Art von Poesie, die direkt von der Straße kommt.
Doch dabei soll es nicht bleiben: Moore a.k.a. Dolemite plant einen Film, mit sich selbst in der Hauptrolle. Die Entstehung dieses (real existierenden) trashigen Blaxploitation-Monstrums bildet die zweite Hälfte von Dolemite is my Name – und die Guerilla-haften Dreharbeiten erinnern nicht zuletzt wegen der Präsenz von Eddie Murphy an den herrlich unterhaltsamen Bowfingers große Nummer.
Apropos Eddie Murphy: Es fällt schwer, Dolemite is my Name nicht als Meta-Erzählung über die Karriere des heute 59-Jährigen zu lesen, dessen einstiger Ruhm in den vergangenen 15 Jahren erheblich an Glanz einbüßte und der mit diesem Film nun tatsächlich eine realistische Chance hat, an alte Zeiten anzuschließen. Und das gelingt ihm hier mit Bravour: Murphy ist das Highlight dieses ansonsten zwar amüsanten, aber im Grunde doch arg konventionellen Films. Kann man sich problemlos geben.
Bild: © Netflix