Lady Macbeth (2016)

William Oldroyd, USA 2016 – Nein, mit der gleichnamigen manipulativen, verführerischen Frauenfigur aus dem Shakespear-Drama hat Lady Macbeth – zumindest oberflächlich – nichts zu tun. Der 2016 erschienene Film spielt nicht im Mittelalter, sondern im England des 19. Jahrhunderts und erzählt von einer jungen Frau (Florence Pugh), die zu Beginn mit einem nichtnutzigen Säufer und Erben eines reichen Lords verheiratet wird – und von seinem Vater dafür gescholten wird, dass sie ihm keine Kinder schenkt, obwohl er doch derjenige ist, der im Bett keinen hoch bekommt.
Was für Katherine (so der eigentliche Name der Hauptfigur) folgt, ist sehr viel Langeweile und Argwohn innerhalb eines riesigen Anwesens, in dem sie zum Nichtstun und artig Lächeln verurteilt ist. Dieser öde Alltag spiegelt sich in dem angemessen entschleunigten Erzähltempo und langen Einstellungen wieder. Fahrt nimmt das Ganze erst auf, als Katherine einen Stallburschen (Cosmo Jarvis) zu ihrem Geliebten macht und – da sind die Parallelen zur Shakespeare-Figur – Intrigen gegen ihren Ehemann und ihren Schwiegervater spinnt.
Der schleichende Prozess hinab in die niedersten moralischen Abgründe sorgt durchaus für Spannung. Doch das gemächliche Tempo stellt sich dabei stellenweise als hinderlich heraus. So gut Florence Pugh auch spielt: Der Funke will hier einfach nicht überspringen. Was bleibt, ist ein okayes, aber dann doch reichlich konventionelles Kostüm- und Charakterstück, das vor allem von seiner Hauptdarstellerin lebt.
Bild: © Koch Films
Damals in der Sneak gesehen. Mochte den Ansatz der gezeigten Langeweile der Hauptfigur. War nur leider auf Dauer (wer hätte es gedacht) ziemlich langweilig 😁
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Ging mir ziemlich genau so – er hätte in der zweiten Hälfte zumindest psychologisch noch mehr an Spannung zulegen müssen.
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Der ist mir doch letztens bei Prime über den Weg gelaufen. Hab aber nicht reingeschaut und anscheinend ist das auch nicht dringend nötig…
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Na ja, schadet nicht. Eigentlich ganz gut für einen langweiligen Nachmittag auf der Couch, weil er genau dieses Gefühl ganz gut wiedergibt
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