Die Turteltauben (2020)

The Lovebirds, Michael Showalter, USA 2020 – Nach The Big Sick, der letzten, ziemlich gelungenen Zusammenarbeit von Regisseur Michael Showalter und Darsteller Kumail Nanjiani, hat das Duo den großen kleinen Sprung gewagt: weg von den Amazon Studios, hin zu Netflix. Dort ist nun Die Turteltauben erschienen, eine Liebes- oder vielmehr: Trennungskomödie rund um das Duo Jibran (Nanjiani) und Leilani (Issa Rae), die eines Tages während einer Autofahrt feststellen, dass ihre Beziehung gescheitert ist. In diesem Moment rammen sie einen Radler, der seine Fahrt in Panik fortsetzt. Völlig perplex wird das Paar von einem weiteren Mann überrascht: einem vorgeblichen Polizisten (Paul Sparks).
Der setzt sich ans Steuer, verfolgt den Radfahrer – und bringt ihn kurzerhand um. Und schon stecken die beiden Turteltauben in einem waschechten Verschwörungsplot, den sie aufzudecken versuchen, um ihre eigene Unschuld im Zusammenhang mit dem Tod des Mannes zu beweisen. Ihr Pfad führt sie über diverse Umwege bis in die Fänge einer Eyes-Wide-Shut-artigen Sekte.
Die zahlreichen Schauplätze und die hektischen Dialoge verleihen diesem Film eine sehr angenehme Dynamik. Glanzstücke sind jedoch die beiden Hauptdarsteller respektive ihre Figuren, die wie Fremdkörper in dieser verrückten, wendungsreichen Geschichte wirken. Was in anderen Filmen einen Kritikpunkt darstellen würde, ist hier die Prämisse für den Humor, der sich vor allem daran abarbeitet, wie absurd all diese Ereignisse sind, und über weite Strecke sehr gelungen ist. Ein Genre-Highlight, das zudem noch mit echten emotionalen Momenten aufwartet – so wie noch in The Big Sick – sollte man jedoch nicht erwarten. Vielmehr einen kleinen Bewegtbild-Snack mit gehobenem Unterhaltungsfaktor.
Bild: © Netflix