Upload – Staffel 1 (2020)

Greg Daniels, USA 2020 – Glaubt man der Zukunftsvision von Upload, ist selbst das Jenseits bald digital. In dieser neuen, Amazon-exklusiven Serie ist es nämlich möglich, sein Bewusstsein kurz vor dem Tod in eine virtuelle Erholungsstätte hochladen zu lassen, in der man dann einen Urlaub auf Ewigkeit verbringt. Das kostet jedoch – und so ist ein milliardenschwerer Markt entstanden, den Nathan (Robbie Amell) zerschlagen möchte: Er will eine Upload-Welt ohne Bezahlschranken, In-App-Käufe und begrenztes Datenvolumen schaffen, an der auch weniger wohlhabende Menschen partizipieren können. Dann allerdings erleidet Nathan einen Autounfall und wird auf Drängen seiner Freundin (Allegra Edwards) virtualisiert, wobei sämtliche Erinnerungen an sein Vorhaben verloren gehen. Was anfangs wie ein technischer Fehler erscheint, entpuppt sich bald als handfeste Verschwörung.
Dieser konspirative Subplot nimmt allerdings nur einen kleinen Teil der Geschichte von Upload ein. Im Mittelpunkt steht stattdessen die zarte Romanze, die zwischen Nathan und der Kundenbetreuerin Nora (Andy Allo) entsteht. Die muss Nathan zunächst davon überzeugen, dass er auch ohne einen physischen Körper noch immer am Leben ist – „Ich denke, also bin ich.“ Derart philosophische Ansätze finden sich im Verlauf der zehn Folgen immer mal wieder und bilden einen gelungenen Ausgleich zum Humor, der im Vordergrund der Serie steht. Und der, man kann es nicht anders sagen, fast immer zünden kann. Vor allem aber überzeugt Upload mit einer interessanten Zukunftsvision, in der autonome Fahrzeuge Standard sind, Smartphone-Bildschirme zwischen den Fingern projiziert werden und in der Oprah Winfrey bei den Präsidentschaftswahlen 2024 angetreten ist.
Dank der durchschnittlichen Folgenlaufzeit von einer knappen halben Stunden (lediglich die erste Episode fällt etwas länger aus) ist Upload ein angenehm kurzweiliger und trotz seiner primär unterhaltenden Qualitäten ein nicht anspruchsloser Feierabend-Snack. Einzig die sozialkritischen Elemente hätten deutlich präsenter ausfallen können. Das Ende dieser ersten Staffel verspricht jedoch, dass dieser Aspekt in der nächsten mehr Platz bekommen könnte.
Bild: © Amazon Studios
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Klingt sehr, sehr interessant.
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