QT8: The First Eight (2019)

Tara Wood, USA 2019 – Braucht man sie oder braucht man sie nicht, diese Dokumentation über die ersten acht Filme von Kult-Regisseur Quentin Tarantino? Dagegen spricht zunächst einmal die simple Tatsache, dass der Mann nach Once Upon a Time in Hollywood angeblich nur noch einen Film inszenieren will – wäre die Doku erst danach entstanden, hätte man zumindest eine (vorerst) vollständige Werkschau abliefern können. Dafür sprechen hingegen jüngste Entwicklungen – allem voran #MeToo und der große Skandal um Tarantinos Haus-Produzent Harvey Weinstein -, die dieser Doku eine nicht zu verleugnende Aktualität verleihen. Und die QT8 auch mit einigem Platz und Raum für (Selbst-)Kritik aufzugreifen weiß.
Bewegt man den Blick von der eingangs aufgeworfenen Frage jedoch weg und konzentriert sich stattdessen auf das fertige Produkt, kann man ihm seine Qualitäten nicht absprechen. Zum einen versammelt QT8 zahllose Stimmen von beteiligten Schauspieler*innen, Produzenten, von Kritikern und Freunden sowie Wegbegleitern Tarantinos. Doch fehlen eben auch einige, etwa Uma Thurman – den Grund dafür bekommt man gleich mitgeliefert. Die Einblicke in die Filme, ihren Kontext und die Arbeits- und Lebensweise des Regisseurs birgt zwar nur wenige bahnbrechend neue Erkenntnisse – die aber zumindest allesamt sehr sympathisch, dynamisch und mit viel Spaß an der Sache vermittelt werden. Dieser Drive, die Energie geht QT8 zum Ende hin leider immer mehr verloren – böse Zungen (wie ich) könnten behaupten, das läge an der abnehmenden Qualität seiner Filme… Darüber hinaus ist es ein wenig erschreckend, was für ein naiver Mensch Jamie Foxx zu sein scheint. Davon abgesehen aber ein sehr lohnenswertes Stück (über) Filmgeschichte. Würde es da nur nicht bereits einen Podcast geben, in dem all das schon einmal besprochen wurde *räusper*
Bild: © Wood Entertainment
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