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Um ein Schnurrhaar (2020)

Nakitai watashi wa neko wo kaburu, Jun’ichi Satô & Tomotaka ShibayamaMiyo, JPN 2020 – Miyo ist verliebt. Und zwar so richtig. Doch Kento, ihr Angebeteter und Mitschüler, interessiert sich nicht wirklich für sie. Zumindest nicht in ihrer menschlichen Form. Denn Miyo hat ein Geheimnis: Wann immer sie will, kann sie sich in eine Katze verwandeln, besucht dann Kento zu Hause, wird von ihm gekrault und gefüttert und verbringt Stunden um Stunden mit ihm. Doch ihre Wandlungsfähigkeit entpuppt sich bald als Falle: Der Katzengeist, der ihr einst die magische Maske gab, um dies zu ermöglichen, schnappt sich bald ihr menschliches Gesicht, sodass Miyo in ihrer Katzenform gefangen ist. Und plötzlich taucht auch noch ein anderes Mädchen auf, das fortan ihre Rolle einnimmt…

Um ein Schnurrhaar ist eine mit magischen Elementen angereicherte, fantasievolle und reichlich kitschige Liebesgeschichte, die einen klaren erzählerischen Kern hat: Nur wer sich selbst so liebt, wie er ist, wird auch von anderen geliebt werden können. Klassisches Coming-of-Age-Material also, das in diesem Falle jedoch ein wenig von der beinahe krankhaften Obsessions Miyos für Kento getrübt wird: Die scheinbare harmlose Zuneigung mutet hier von Beginn an eher wie Stalking-Verhalten an. Das kann man nun ignorieren und/oder süß finden – oder aber man stört sich, wie ich, so sehr daran, dass das vermeintlich unschuldige Vergnügen doch arg leidet. Immerhin: Die Story blüht in der zweiten Filmhälfte deutlich auf, entführt die Protagonisten und das Publikum sogar in magische Welten und weiß dann deutlich besser zu unterhalten und zu verzaubern. Das neue Werk des Studios hinter Penguin Highway, das exklusiv bei Netflix zu sehen ist, ist in Summe also – gerade für Freunde der japanischen Animationskunst – dezent empfehlenswert. Mehr aber leider auch nicht.

imdb / Trailer

Bild: © Netflix

9 Kommentare zu „Um ein Schnurrhaar (2020) Hinterlasse einen Kommentar

    • Königreich der Katzen war doch toll ! 😄
      Ja, man muss schon ein wenig affin für solch sehr kitschigen Romanzen haben. Wäre das letzte Drittel nicht gewesen, wäre ich deutlich enttäuschter gewesen

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      • Oh ich wünschte ich könnte den Film so lieben wie andere Ghibli Filme aber leider packt der mich einfach nicht. 🙈😄

        Jaah das kann ich verstehen. Das letzte Drittel hat den Film etwas gerettet. 🙈

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    • Film ist meines Wissens ein Corona-„Opfer“: Sollte eigentlich ins Kino kommen, aber dann ist Netflix in die Bresche gesprungen. Als keine eigenproduktion, sondern (wie so viele gute Netflix Exclusives) nur aufgekauft

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      • Ja gut das erklärt einiges. Andererseits haben sie auch „Berlin, Berlin-Der Film“ eingekauft. Aber sonst sind die eingekauften Netflixfilme ja gut

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  1. Mich als Katzenliebhaber haben gerade die süßen Katzen eher abgeholt, als die teilweise überzeichnete Geschichte. Fand den Film als Nicht- Animeliebhaber dennoch besser als beispielsweise Penguin Highway

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