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Die Mitchells gegen die Maschinen (2021)

The Mitchells vs the Machines, Michael Rianda & Jeff Rowe, USA 2021 – Schon 2020 zählte ein Netflix-exklusiver AnimationsfilmFamilie Willoughby – für mich zu den frühen Highlights des Filmjahres. Und auch in diesem Jahr ist das der Fall: Die Mitchells gegen die Maschinen, den sich der Streaming-Dienst für ein stolze Summe von Sony eingekauft hat, wartet mit dem gleichen Kernthema – Familie – auf und kann inhaltlich zwar weniger vom Hocker reißen, spielt dafür aber visuell in einer ganz eigenen Liga, erinnert er stilistisch doch stark an Spider-Man: A New Universe.

Die Geschichte dreht sich um die chaotische Familie Mitchell und dabei allem voran um Tochter Katie. Die begeisterte Hobbyfilmemacherin steht kurz vor ihrem Wegzug zwecks College-Besuch, und schon länger kriselt es zwischen ihr und ihrem Vater, der von all dem Technikkram wenig hält und die kreativen Arbeiten seiner Tochter wenig abgewinnen kann. Stattdessen ist er begeisterter Handwerker und naturbelassener Möchtegern-Abenteurer und will, nachdem er aus Versehen das Laptop seiner Tochter zerstört, die Wogen glätten: Er cancelt Katies Flug, und die Familie begibt sich, sehr zum Missfallen der Tochter, auf einen letzten gemeinsamen Trip durch das Land.

Wären da nicht die abertausenden Roboter, eigentlich das neue Produkt eines Apple-ähnlichen Techgiganten, die währenddessen die Kontrolle über die Welt übernehmen und sämtliche Menschen entführen. Nur die Mitchells entkommen diesem Schicksal auf wundersamen Weise, und nun liegt es an ihnen, die Welt, vor allem aber den familiären Zusammenhalt zu retten.

Die Mitchells gegen die Maschinen ist ein lauter Film, der nur so vor Energie sprüht und funkelt: hohes Tempo, hohe Gag-Dichte, hohe Schnittfrequenz, viele schreiende Menschen, und immer wieder gibt es bunte Zeichentrickelemente, die aus dem visuellen Gesamtbild herausstechen, es damit aber extrem aufwerten und dem Film einen ganz individuellen, kreativen Stil verleihen. Subtil ist weder das noch die Geschichte, die mit stark überzeichneten Figuren agiert, immer mal wieder ins völlig Überzogene abdriftet und dessen „Schaut nicht nur auf eure Bildschirme, sondern euren Mitmenschen in die Augen“-Botschaft ziemlich simpel gestrickt ist.

Aber gerade weil Die Mitchells gegen die Maschinen dies alles so selbstbewusst und -verständlich vorträgt, weil er derart viel Schwung und Elan hat, weil sie Figuren in ihrer Überzeichnung so skurril-sympathisch sind und weil er die beste Szene hat, in der es um einen Furby geht, funktioniert das wunderbar. Hier bekommt man ein launiges, verrücktes Abenteuer, wenig mehr, aber keinesfalls weniger, dem ich mit Ausnahme der wohl leider unvermeidlichen Kitsch-Pop-Nummer im Finale nur minimal etwas ankreiden kann.

imdb / Trailer

Bild: (c) Netflix

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