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Oxygen (2021)

Oxygène, Alexandre Aja, FRA/USA 2021 – Eine junge Frau (Melanie Laurent) erwacht im Inneren einer medizinischen Kryo-Kapsel. Sie weiß nicht, wer sie ist, wie sie hierhergekommen ist und wie sie wieder nach draußen kommt. Sie weiß nur eines: dass sie nicht lange überleben wird. Denn der Sauerstoff hält nur noch wenige Minuten.

So schnell ist die Prämisse des Netflix-exklusiven SciFi-Thrillers Oxygen umrissen, der man aber noch eine wichtige Sache hinzudichten muss: Der jungen Frau steht eine medizinische KI als Gesprächspartner zur Seite und manchmal auch als Antagonist gegenüber. Mal agiert das System klar gegen sie und hält sie von einem Ausbruch ab, doch werden die richtigen Fragen und Aufgaben gestellt und Telefonate mit der Außenwelt ermöglicht, werden immer mehr Teile zur Lösung des Puzzles aufgedeckt. Und eben diese korrekten und zielführenden Fragen herauszufinden und zu stellen, das ist die Herausforderung, der sich die Protagonistin stellen muss.

Drei Dinge sorgen dafür, dass der neue Filme von Alexendre Aja (Crawl) funktioniert. Zum ersten das kraftvolle Schauspiel Melanie Laurents, die diese One-Woman-Show im Alleingang stemmen kann. Zum zweiten die zwar unauffällige, in Anbetracht des zur Verfügung stehen minimalistischen Raumes aber durchaus beeindruckende Inszenierung, konkret die Kamera, die aus erstaunlich vielen Perspektiven operiert. Und zum dritten das Drehbuch, das alle paar Minuten neue Erkenntnisse und Fragen liefert, das Mysterium auf diese Weise bis zum Schluss spannend hält und schließlich in einem überraschend monumentalen, aber doch ziemlich cleveren Twist mündet.

Würde sich Oxygen dabei nur nicht in einigen gestreckten Passagen, zu vielen Flashbacks und einem zu Dramaturgiezwecken auffällig in die Länge gezogenen Finale ergehen (zuvor sinkt die Sauerstoffanzeige innerhalb weniger Minuten um mehrere Prozent, am Ende braucht es für die letzten Promille gefühlte Ewigkeiten), dann wäre hier ein potentieller Jahresendlisten-Kandidat herausgekommen. So reicht es „nur“ für ein „sehr sehenswert“.

imdb / Trailer

Bild: (c) Netflix

3 Kommentare zu „Oxygen (2021) Hinterlasse einen Kommentar

  1. Oh… danke. Damit hast du ein paar meiner Sorgen, was diesen Film angeht, beseitigt. Diese One-Man- bzw. in diesem Fall One-Woman-Shows können ja auch schnell mal echt öde werden. Und zuletzt fehlten mir auch echt gute Sci-Fi-Filme… Voyagers auf Prime fand ich öde. Passengers und Co. waren auch eher nicht so meins. Dann gebe ich Oxygen echt mal ne Chance.

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    • Muss zugeben, dass er in der Mitte trotz des allgemein positiven Eindrucks dann doch einige kleinere Längen hatte, aber langweilig wird er nicht. Und das Ende ist auch durchaus Geschmacksfrage, Podcast-Kollege Benni hatte damit seine Probleme. Er ist aber auf jeden Fall spannender, als die beiden genannten Filme

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      • Naja… das ist ja bei diesen Solo-Darsteller-Kammerspiel-Filmen gerne mal so, dass es in der Mitte ein paar Längen gibt. Aber wenn der Grundtenor gut ist, bin ich zufrieden

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